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K O M M E N T A R Theater spielt Versteck

■ Das große Verschweigen ist unter Theater-Niveau (vgl. S.19)

SchauspielerInnen neigen zum Theatralischen und sind gleichzeitig sensible Leute, klar. Sie sind es auch nicht gewohnt wie PolitikerInnen, daß das Publikum sich für mehr als ihre fertigen Produkte interessiert. Und daß der Intendant des Bremer Theaters, Tobias Richter, nach dem Krämer-Krach am Ende der vergangenen Spielzeit jetzt erst einmal Ruhe um sein Haus haben will, ist auch verständlich. Aber das rechtfertigt nicht das Versteckspiel, das das Bremer Theater derzeit vorführt.

Wenn ein doch nicht ganz unbekannter DDR-Theatermann in Bremen als Haus-Regisseur engagiert wird und noch vor dem ersten Spieltag den Stuhl vor die Tür gesetzt bekommt - ob er wann nocheinmal mit diesem Ensemble arbeiten kann, steht in den Sternen - dann hat die Öffentlichkeit mehr als eine ausgefeilte 35-Zeilen-Bekanntmachung verdient, die das Problem unter einem Teppich von Halbwahrheiten verdeckt. (vgl. taz 6.9.)

Und mehr als einen pseudonymen Text in „Theater Heute“. Was sich im Bremer Theater zu der Fricsay-Truppe formiert, geht alle an. Der unbeholfene Versuch, das hinter dem Vorhang zu halten, ist unter Niveau.

Klaus Wolschner

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