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Autorallye ganz geräuscharm

■ Solar-Mobile düsten in fünf Klassen um die Wette / Manche sehen aus wie Autos

Eine futuristische Rallye summte durch die Straßen von Hamburg: Solar-Mobile in fünf Klassen zeigten, wie der Individualverkehr unter Umständen mal aussehen könnte. In Klasse eins traten die Solar-Mobile im engsten Sinne an: Sie bewegen sich nur durch Sonnenenergie, die direkt am Fahrzeug gespeichert werden kann. Der Schweizer Andreas Kruspan siegte in dieser Klasse mit einem Modell, das 110 km/h erreicht. Der Nachteil, zumindest derzeit noch: Die Solarzellen dieses Renn-Mobils nehmen wie breit angelegte Tragflächen ziemlich viel Raum rund um die Fahrerkabine ein.

Die von Tüftlern vielfältig verfeinerten Solar-Mobile der anderen Klassen bewegen sich durch Sonnenenergie, die irgendwo außerhalb des Fahrzeugs gespeichert wurde. Ihr Vorteil: Sie bie

ten neben den Batterien noch Platz für einen Kasten Bier oder einen Beifahrer.

74 TeilnehmerInnen hatten sich an diesem „1. Hanse -Solarmobil-Cup“ beteiligt. Darunter zum Beispiel auch ein Bastlerteam des Ottenser Stadtteilzentrums „Motte“. Die Motorradwerkstatt der „Motte“ hatte ein komplettes „Momobil“ konstruiert: Auch Rahmen und Karosserie des Zweisitzers wurden selbst gemacht, ein spezieller Elektromotor installiert. Das Stadtteilzentrum hat auf seinem Dach eine stationäre Solaranlage gebaut, die Sonnenenergie ins Netz speist. An jeder beliebigen Steckdose kann die Energie, z.B. zum Aufladen der Autobatterie, wieder entnommen werden. In mehr als 8.000 Arbeitsstunden hat die Bastlertruppe des „Motte„-Zentrums sein Momobil für

die Kategorie „Prototypen im Netzverbund“ geschaffen. Über 30.000 Mark hat das Auto gekostet. Die Umweltbehörde wird ein Drittel davon übernehmen.

Außer den skurrilen rollten aber auch „richtige“ Autos abgasfrei und geräuscharm durch die Hamburger Innenstadt: So zum Beispiel der außer Konkurrenz fahrende Golf, den eine Batteriefirma vor fünf Jahren auf Solarbetrieb umgerüstet hat.

Dieser Prototyp, mit einer Reichweite von 80 Kilometern und 80 Stundenkilometern Spitzengeschwindigkeit, hat bereits 40.000 Kilometer Lebenserfahrung hinter sich. Das Versuchsmodell hat 40.000 Mark gekostet. „Wenn wir davon 5.000 Stück garantiert verkaufen könnten, würde der Wagen nur noch maximal 25.000 Mark kosten“, versichert ein Firmensprecher.

taz

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