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Medellins Ex-Bürgermeister ermordet

■ Kolumbiens Justizministerin zurückgekehrt / Weiteres Eigentum der Kokainbarone beschlagnahmt

Bogota (ap/afp) - Der frühere Bürgermeister der kolumbianischen Kokainmetropole Medellin, Pablo Pelaez Gonzalez, fiel am Montag einem Attentat zum Opfer. Der Mord hängt offenbar mit dem Kampf zwischen Regierung und Drogenmafia zusammen. Pelaez war von 1984 bis 1986 Bürgermeister der Stadt und hatte sich seinerzeit für eine Säuberung Medellins von Kokainhändlern eingesetzt.

Die kolumbianische Polizei beschlagnahmte am Sonntag Eigentum der meistgesuchten Drogenbarone Kolumbiens, Pablo Escobar und Gonzalo Rodriguez Gacha. Darunter befanden sich Schwimmbäder in olympischem Format, 600 Rinder, 200 exotische Vögel, 80 Kampfhähne, Turnierpferde und eine Villa auf einer Insel im Magdalenafluß. Ebenfalls am Sonntag wurde ein Vorarbeiter auf einer Ranch ermordet, die dem Leiter des Agrarreforminstituts, Carlos Ossa Escobar, gehört. Escobar wollte, daß der beschlagnahmte Besitz der Drogenhändler unter Landarbeitern verteilt wird.

Die von der Drogenmafia mit dem Tode bedrohte kolumbianische Justizministerin Monica de Greiff ist in aller Stille aus den USA zurückgekehrt, wo sie sich seit dem 25. August aufgehalten hatte.

Peru: US-Hilfe „lächerlich“

Der peruanische Innenminister Agustin Mantilla hat die Anti -Drogenkampagne von US-Präsident George Bush kritisiert und die im Plan vorgesehene Finanzhilfe für Limas Kampf gegen den Kokainhandel als „lächerlich“ bezeichnet. Die peruanische Regierung habe Washington einen Entwicklungsplan für das Tal Alto Huallaga - einem Hauptanbaugebiet des Koka -Strauches - vorgelegt und darin 800 Millionen Dollar für die Umstellung der Kulturen gefordert, in Bushs Plan seien aber nur 3,8 Millionen Dollar vorgesehen.

Jüngsten Schätzungen zufolge verdienten die Drogenbosse im vergangenen Jahr durch den Koka-Anbau in Peru 20 Milliarden Dollar - dies ist mehr als die Auslandsverschuldung Perus.

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