Schwarze Kunst

■ Auftragen der zweiten Farbe: Ersaufen/Fahne/Blaue Montag

Auftragen

der zweite

Farb

Sprach man i

der Setzerei vo

Ersaufen'war nich

etwa zu viel Alkoho

im Spiel, sondern bei

Anfeuchten des Papier

wurde zu viel Wasser ge

nommen, und der Druck er

säuft, das heißt, die Farb

läuft auseinander. Im übrige

hielten es die Gehilfen oft fü

unter ihrer Würde, sich auch noch mit dem Anfeuchten des Papiers zu befassen. Anno 1597 kam es in Frankfurt am Main sogar zu einer Arbeitsniederlegung, weil der Prinzipal ihnen zugemutet hatte, das notwendige Wasser von der Gasse zu holen. Das sei nach altem Brauch Aufgabe der Lehrjungen und „Schmutzler“ (eine Art Hilfsarbeiter).

Eine Fahne ist nichts Anrüchiges, sondern etwas ganz und gar Nüchternes, nämlich der Korrekturabzug der noch nicht in Buchseiten aufgeteilten Druckzeilen. Bevor der Text portioniert wird, muß die Arbeit auf Fehler überprüft werden. Für den Abzug nimmt man Papierblätter, die wie Fahnen geschnitten sind.

Der Blaue Montag schließlich, auch als Bier- oder Lustiger Montag bezeichnet, wurde jahrhundertelang von den Handwerksgesellen genutzt, um sich in geselliger Runde zu vergnü gen. So naheliegend es scheint, das Attribut „blau“ mit geistigen Getränken in Verbindung zu bringen - damit hat die Bezeichnung wohl kaum etwas zu tun. Sehr wahrscheinlich geht der Ausdruck auf den ursprünglich gemeinten Montag vom Anfang des Fastens zurück. Von diesem Tag an erhielt der Altar eine blaue oder violette Bedeckung.

Um den von den Gesellen beanspruchten freien Werktag richtig zu beurteilen, muß bedacht werden, daß der Arbeitstag auch für die Setzer und Drucker sehr lang war; vom frühen Morgen bis weit in den Abend hinein, sonnabends eingeschlossen.

war