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Protestprozession in der Ukraine

Lwow (afp) - Mehr als 50.000 Menschen haben am Sonntag in Lwow an einer Messe der seit 1946 verbotenen Unierten Kirchen teilgenommen. Nach der von 15 nicht anerkannten Priestern zelebrierten Messe wuchs die Menge auf über 100.000 Menschen an, die in einer Prozession zur Kathedrale Sankt Georg gingen, die bei Stalins Verbot der Unierten Kirchen 1946 in eine orthodoxe Kirche umfunktioniert worden war. Unter der blau-gelben Flagge der Ukraine, im Rest der Republik verboten, stimmten die Demonstranten Kirchenlieder an und schwenkten Bilder der Jungfrau Maria. Die Veranstaltung traf mit dem 50.Jahrestag des Einmarschs sowjetischer Truppen in die Westukraine zusammen. Sicherheitskräfte waren nicht anwesend, nachdem die Behörden darauf verzichtet hatten, die Versammlung zu verbieten. Die Aktivitäten stehen im Rahmen einer Kampagne für die Anerkennung der Unierten Kirchen als „Opfer des Stalinismus“ und für ihre Rehabilitierung. Die russisch-orthodoxe Kirche der Sowjetunion ist strikt dagegen. Papst Johannes PaulII. will die Angelegenheit der Unierten Kirchen bei seinem Gesprächen mit dem sowjetischen Staatschef Gorbatschow zu einem Hauptthema machen.

Siehe auch Seite 6

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