: Deutsche Einheit
■ Von John Palmer, Brüssel-Korrespondent des 'Guardian‘
Man darf nicht vergessen, daß die beiden Deutschlands schon jetzt durch viele sichtbare und unsichtbare wirtschaftliche Fäden verbunden sind. In Brüssel ist es einer der Standardwitze, die DDR als „13. Mitgliedsstaat der EG“ zu bezeichnen.
Das Zusammenkommen der beiden Deutschlands könnte zu einer Quelle der Unstabilität in der europäischen Geopolitik werden, die schon dabei ist, unstabil genug zu werden; oder aber es könnte zu einer neuen, stabileren Sicherheitsordnung in einem immer mehr sich annähernden Europa führen.
Zu viele Regierungen in Westeuropa - allen voran die britische - versuchen immer noch die schwächer werdenden Grundlagen der atlantischen Partnerschaft zu stärken.
Eine „rot-grüne“ Regierung nächstes Jahr in der BRD könnte
-könnte, nicht mehr - einige neue Ideen in diese potentiell gefährliche Situation einbringen. Eine solche Regierung könnte einen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Prozeß in Gang setzen, der Europa als ganzes ermutigen könnte, sich in Richtung auf ein Europa nach Yalta hin zu bewegen.
'The Guardian‘, London 20.9.89
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