: Einmalige Chance
■ Zur Rolle Bremens bei der Daimler/MBB-Fusion
Die JungsozialistInnen haben von Beginn an die geplante Fusion des Rüstungsgiganten Daimler/MBB als ungeheuerliche Machtzusammballung abgelehnt. Wie sich bereits jetzt zeigt, führt diese Fusion zur völligen Erpressbarkeit bremischer Politik.
Durch die Genehmigung des Wirtschaftsliberalen Haussmann, das Rüstungsmonopol Daimler/MBB mit lediglich kosmetischen Korrekturen zuzulassen, bietet sich für Bremen die historisch einmalige Möglichkeit, die Abhängigkeit von Rüstungsproduktion zurückzu'drängen (in Bremen ist etwa jeder 10. Arbeitsplatz von Rüstungsproduktion abhängig).
Gemeinsam mit seinem Hamburger Genossen Voscherau sollte Klaus Wedemeier jetzt die zur Verfügung stehende Sperrminorität dazu nutzen, die vom Verkauf bedrohten Arbeitsplätze in ein Umwelttechnologie-Unternehmen umzuwandeln. Dann müßten die Lohnabhängigen nicht mehr Kriegsgerät herstellen, sondern könnten sich der Entwicklung von umwelttechnologischen Produkten - wie von der IGM -Betriebsgruppe vorgeschlagen - widmen. Da die Hälfte der 1000 Beschäftigten eine Qualifikation als IngenieurIn haben, könnte ein solches Unternehmen sicherlich eine enorme Kreativität freisetzen und Bremen zum umwelttechnologischen Zentrum entwickeln. Gleichzeitig könnte der Rüstungshaushalt gekürzt und für umwelttechnologische Entwicklungen des Unternehmens verwendet werden.
Klaus Wedemeier würde damit wesentlich dazu beitragen, die Forderungen des Bremen Plans der Sozialdemokratie nach Rüstungskonversion zu verwirklichen und müßte nicht mehr den SPD-Vorsitzenden des Unterbezirks Ost für sein Engagement „prügeln“.
Mit sozialistischen Grüßen, Klemens Griesehop
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