: Argentinien
Zwischen 1976 und 1982 ermordete die grausame Militärdiktatur Argentiniens über 30.000 Menschen, auch Frauen und Kinder „verschwanden“ willkürlich, unzählige wurden furchtbar gefoltert.
Die Mobilisierung der Bevölkerung nach dem Sturz der Diktatur erreichte, daß wenigstens einige der Hauptverantwortlichen jener unsagbaren Verbrechen vor Gericht gestellt und verurteilt wurden. Gegenwärtig verbüßen die Kommandanten der Diktatur lange Gefängnisstrafen in einem Militärgefängnis.
Neuerdings beabsichtigt die argentinische Regierung unter Präsident Menem, diese Mörder zu begnadigen. Erneut erhebt das argentinische Volk seine Stimme, um gegen diese ungeheuerliche Amnestie für die Massenmörder zu protestieren. 200.000 Menschen haben am 8.September in Buenos Aires hiergegen demonstriert.
So wie die weltweite Solidarität in der Zeit der Diktatur die Militärs daran hinderte, noch Schlimmeres zu tun, ist es heute an der Zeit, mit dem Protest des argentinischen Volkes solidarisch zu sein und eine internationale Kampagne gegen die Amnestiepläne zu unterstützen.
Wir bitten darum, in Briefen und vor allem Telegrammen an die argentinische Regierung gegen diese Pläne zu protestieren, die nicht nur ein Schlag in das Gesicht des demokratischen Argentinien sind, sondern auch ein Signal an Militärs aller Couleur, ungestraft neue Verbrechen verüben zu dürfen.
Ein Telegrammtext auf spanisch könnte zum Beispiel sein:
Sr. Presidente Menem
Casa Rosada, Buenos Aires, Argentinien
„Manifestamos Oposicion Indulto Militares Genocidas.“
Wir bitten außerdem, Kopien an uns zu schicken, um einen Überblick über den Stand der Kampagne zu haben.
Argentinienkomitee Hamburg, c/o Mario Weitmann, Wichernsweg 44, 2000 Hamburg 26
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen