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Bonn kauft Atommüll ein

■ Um im Salzstock Asse Endlagerbedingungen zu testen, kaufte unser Bundesforschungsministerium 40 Tonnen hochradioaktiven Atommülls in den USA

Hamburg (dpa) - Das Bundesforschungsministerium hat nach einem Bericht in 'Bild am Sonntag‘ in einer Atombombenfabrik in den USA für 40 Millionen Mark hochradioaktiven Abfall gekauft, um ihn im Salzstock von Asse bei Salzgitter auf eine Endlagerung hin zu testen. Es handele sich um Cäsium 137 und Strontium 90, die bei der Gewinnung des Atombombensprengstoffs Plutonium anfallen. Die „hochradioaktiven Abfallsimulate“ seien eigens so zusammengemischt worden, daß sie eine Hitzestrahlungsintensität und Gefährlichkeit besitzen, wie sie es bisher in der Bundesrepublik noch nicht gegeben habe.

Der Gouverneur des US-Bundesstaates Oregon, durch den 350 Kilometer weit das in Glasblöcke gegossene Material geschafft werden soll, habe dem Transport zum Pazifikhafen Portland nur unter der Auflage zugestimmt, daß vor der Verfrachtung Sicherheitsübungen für jeden erdenklichen Notfall abgehalten werden. Danach muß Vorsorge getroffen werden für gefährliche Wetterlagen und Straßenbedingungen sowie für den Fall eines Zusammenbrechens der Transportfahrzeuge. Bis zum 1. November müsse nach der Auflage ein Sicherheitsplan vorgelegt werden.

Ein Sprecher des Bundesforschungsministeriums erklärte am Samstag, der Kauf der Glasbehälter sei „absolut legal“. Der Transport in die Bundesrepublik erfolge unter „Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften“. In Asse solle erforscht werden, welche Reaktionen hochradioaktives Material bei der Endlagerung zeigt. Das Forschungsministerium habe das Material gekauft, weil für diese Versuche unter internationaler Beteiligung Abfälle aus Kernkraftwerken in der Bundesrepublik nicht verwendet werden dürften.

Die hochradioaktiven Abfälle sollen von Hamburg aus zwischen Frühjahr und Sommer nächsten Jahres über Land zum Salzbergwerk Asse geschafft werden.

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