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Licht in das Wollknäuel

■ Das Musikfest-Programm der Woche

Unbestrittenerweise ist das Musikfest ein unüberschaubarer Wust mehr oder weniger interessanter Konzerte. Licht in das musikalische Veranstaltungs-Wollknäuel zu bringen, sei uns eine Journalisten-Pflicht.

Einer der interessantesten Aspekte des Veranstaltungs -Marathons ist das begleitende Film-Programm. Seit gestern schon zeigt das Institut Francais „Two Channel Music Tape: Spring/Fall“, eine Multi-Monitor-Installation des Fluxus-Künstlers Nam June Paik (bis 12.10., 16 Uhr, Institut Francais). Außerdem sind an gleicher Stelle zu späterer Stunde täglich wechselnde Filme zu sehen, die die Entwicklung der Verbindung von Musik und Film von der Avantgarde der 20er Jahre bis zu modernen Underground-Video -Clips der 80er illustriert. „Filme von Hans Richter und Viking Eggeling (1921-28)“, 6.10.; „Filme von Oskar Fischinger (1921-1948)“, 7.10., „Dada und Surrealismus“, Filme von Clair, Bunuel/Dali, Duchamp, Dulac, 8.10.; „Handmade Films - Len Lye und Norman McLaren“, 9.10.(alle 21 Uhr, Institut Francais).

Im Atlantis wird derweil „Rossinis Pasticcio ...“ (vgl. Besprechung auf dieser Seite) gespielt (6.-8.10., 18 Uhr) und die Schauburg steuert am Sonntag eine Aufführung von Maurizio Kagels Film „Ludwig van“ bei (8.10., 12 Uhr).

Unter den eventuellen musikalischen Highlights dieses Fest -Wochenendes ist zunächst das Programm „Le Triomphe de la Republique“ des Pariser Ensembles „Les Arts Florissants“ (8.10., 19 Uhr, Rathaus, Obere Halle) zu erwähnen. Hier und in der „Musik zum Westfälischen Frieden“ der Musicalischen Compagney, Berlin (8.10., 20 Uhr, Kirche Unser Lieben Frauen)

soll sich wohl am ehesten das Programm, die Alte Musik in ihren historischen Entstehungsbedingungen transparent zu machen, verwirklichen.

Unbestrittenerweise scheint das Blockflöten-Solokonzert des Amsterdamer Frans Brüggen (8.10., 11.30 Uhr, Vortragssaal der Kunsthalle) zu einem Höhepunkt auf dem Sektor Alte Musik zu werden. Weiterhin gibt es „La Sfera Armoniosa“, eine lockere musikalische Szenenfolge von Musikstücken aus der Zeit um 1600 (6.10., 20 Uhr Obere Rathaushalle), „Barocke Trompetenmusik“ (7.10., 18 Uhr, St. Petri Dom), ein „Hauskonzert a la Poupeliniere“ vom „Trio Sonnerie“ aus London (7.10., 16 Uhr, Kunsthalle, Vortragssaal) und ein Kaleidoskop von „Songs of Love and Death“ - als ob es überhaupt andere gäbe - mit Stücken von Monteverdi bis zu John Paul Jones, der einst bei der Kapelle „Led Zeppelin“ als U-Musiker wirkte und sich in der Zwischenzeit zum E -Musiker geläutert hat. (7.10., 19 Uhr, Modernes).

Bei der neueren Musik ist die Deutsche Erstaufführung der Oper „Romeo & Juliette“, von Pascal Dusapin das Ereignis dieses Wochenendes (7.10., 22 Uhr, Glocke, Großer Saal). Gar Europäische Erstaufführungen gibt es zuvor beim Orchester-Konzert der „Solisti New York“ zu bestaunen. (l7.10., 20 Uhr, Rathaus, Obere Halle).

Der Münchner Schlagzeuger Robyn Schulkowsky welturaufführt sein Soloprogramm (6.10., 22.30 Uhr, Kunsthalle, Vortragssaal) und die Pariser Helene Jossoud (Mezzosopran) und Odette Chaynes-Decaux (Piano) spielen, ebenfalls welturaufführend, Charles Chaynes Programm „Jenseits der Hoffnung“. (6.10., 20 Uhr, Packhaus, Orchesterboden). ste

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