: Groteskes Urteil-betr.: "Jansen aus HEW-Aufsichtsrat entfernt", taz vom 26.9.89
betr.: „Jansen aus HEW-Aufsichtsrat entfernt“,
taz vom 26.9.89
Das Urteil des Landgerichts Hamburg gegen Jansen empfinde ich als grotesk. Ich selbst bin seit Jahren Aufsichtsratsmitglied unseres lokalen Energieversorgungsunternehmens (EVU) und zugleich Umweltausschußvorsitzender der Stadt Bad Harzburg. Als Atomgegner bin ich stadtbekannt und habe im Aufsichtsrat immer deutlich gemacht, mich in keinen Widerspruch mit meiner Tätigkeit als Umweltausschußvorsitzender verwickeln zu wollen. Der Ersatz von Atomstrom durch eigene dezentrale Energieversorgung gehört dabei zu meinem laufenden Programm. Doch niemand ist deshalb auf die Idee gekommen, meine Tätigkeit im Aufsichtsrat der örtlichen Wirtschaftsbetriebe in Zweifel zu ziehen. Zugleich fröhne ich der Aktionärsopposition in einigen regionalen Industrieunternehmen, und die orthodoxe Haltung der Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz ist mir bekannt. Trotz unterschiedlicher parteipolitischer Präferenz hoffe ich vor dem Hintergrund des gemeinsamen Ansinnens, des Ausstiegs aus der Atomenergie, auf eine Aufhebung der Entscheidung des Hamburger Landgerichts.
Ralf Abrahms, Grünes Aufsichtsratsmitglied der Wirtschaftsbetriebe der Stadt Bad Harzburg GmbH
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