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Keine Auslieferung

■ Thailand will birmanischen Flugzeugentführern Prozeß machen Den beiden Studenten würde in Birma die Todesstrafe drohen

Bangkok (dpa/taz) - Thailand wird die beiden birmanischen Studenten, die am vergangenen Freitag ein birmanisches Verkehrsflugzeug zur Landung auf einem thailändischen Flughafen gezwungen hatten, nicht an ihr Heimatland ausliefern. Die beiden Entführer, denen in Birma die Todesstrafe oder lebenslange Haft drohte, sollen nach den Worten des stellvertretenden Ministerpräsidenten Sirisamphans vor ein thailändisches Gericht gestellt werden.

Der Politiker hatte die Luftpiraten, die mit der Entführung demokratische Reformen in Birma und die Freilassung der politischen Gefangenen sowie der birmanischen Oppositionsführerin Aung San Su Kyi erreichen wollten, zur Aufgabe überredet. Die Studenten hatten die mit 81 Passagieren besetzte Maschine in ihre Gewalt gebracht und zur Kursänderung nach Thailand gezwungen.

Das birmesische Militärregime hatte auf ihre Auslieferung gedrungen und berief sich dabei auf die guten Beziehungen zur thailändischen Regierung. Tatsächlich sind derzeit 17 thailändische Firmen am Abbau der birmesischen Edelhölzer beteiligt. Nach der Niederschlagung der Demokratiebewegung im vergangenen Sommer hatten sich Tausende Studenten in die thailändische Grenzregion geflüchtet, denen Bangkok bis heute noch keine humanitäre Hilfe zukommen läßt.

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