: Sowjetisches UFO - Öko-Warnung aus dem Weltall?
Professor Heinz Kaminski, Direktor des Instituts für Umwelt- und Zukunftsforschung der Sternwarte Bochum, zur jüngsten „UFO-Landung“ ■ I N T E R V I E W
taz: Herr Kaminski, die sowjetische Nachrichtenagentur hat gestern noch einmal ihren Bericht über die Landung eines UFOs in der sowjetischen Stadt Woronesch bekräftigt. Sie nehmen diese Meldung aus Rußland ernst?
Prof. Kaminski:Im Gegensatz zu vielen, vielen anderen Meldungen aus den zurückliegenden Jahren nehme ich diese Meldung ernst, weil die Nachrichtenagentur 'Tass‘ gerade was diese Dinge angeht, bislang keinen Makel besitzt. 'Tass‘ ist nicht irgendein Pressebüro. Auch die Kulturzeitschrift der Sowjetunion, die darüber berichtet hat, ist ein sehr seriöses Blatt. Und wenn diese beiden Presseorgane selbst nach Hinterfragen bei der Darstellung ihrer Bürger bleiben, dann ist das ein realer Grund, sich mit diesen Dingen weiter zu beschäftigen. Man darf nicht gleich sagen, das ist alles Quatsch. Ich bin dafür, daß dieses Phänomen ganz sachlich mit den heutigen Meß- und Erkenntnismöglichkeiten vorurteilsfrei untersucht wird. Damit könnte man einerseits der Märchenbildung in der Zukunft schon jetzt das Wasser abgraben und andererseits, wenn was dran ist, in diese Richtung hinein denkend sich weiterentwickeln.
Das heißt, Sie glauben wirklich an die Existenz solcher außerirdischer Wesen, die - wie jetzt aus Woronesch gemeldet - auf der Erde landen können?
Nein. Solche Spekulationen habe ich bisher strikt abgelehnt. Aber: Wenn nun ein solcher Fall eintritt, müssen wir ihn kritisch ohne Voreingenommenheit prüfen. Wenn es sich wirklich als real erweisen sollte, haben wir ein neues Phänomen.
Die Augenzeugenberichte erinnern aber doch sehr stark an westliche Science-fiction. Drei Meter große Wesen sollen gesichtet worden sein mit drei Augen. Ein Junge soll vorübergehend verschwunden sein.
Wenn man das auf dieser Ebene stehen läßt, ist es natürlich die Reproduktion jener Science-fiction-Welt aus Film oder Literatur. Aber ich nehme an, daß unsere Welt, in der wir leben, ja nicht die einzige ist. Hinter oder über dieser materiellen Welt steht eine geistige Welt, aus der dieses materielle Dasein seine Steuerungsimpulse erhält. Wenn nun ein solches Licht-Leuchtereignis den Menschen in Woronesch teilhaftig geworden ist, dann ist das wie eine „sowjetische Fathima“. Etwas tritt an Menschen heran, das sie nicht kennen, über das sie keine Erfahrungswerte haben. Es tritt brachial in ihre gewohnte Welt ein und erzeugt Schockwirkung. Dann beginnt natürlich das menschliche Unbewußte dies mit Bildern auszufüttern.
Sie schließen nicht aus, daß es ein solches Ereignis tatsächlich gegeben hat?
Es ist dort etwas vorgefallen, was offensichtlich einen realen Hintergrund hat. Und ich halte es für sehr gefährlich, das einfach so abzutun. Andernfalls würde ich mich der ideologischen Irrwelt hingeben, daß nicht sein kann, was nicht sein darf.
Kanndenn sein, daß tatsächlich ein Fahrzeug in Woronesch gelandet ist?
Das kann ich im Moment von hier aus nicht beweisen. Ich gehe davon aus, daß diese Menschen eine Wahrnehmung erlebten, die so gewaltig gewesen ist, daß sie sie in Trance oder Schock versetzt hat.
Was könnte denn dort passiert sein?
Unsere materielle Welt wird von einer geistigen Welt überlagert. Ich könnte mir vorstellen, daß diese geistige Welt, die ja den Menschen mit gewissen Fähigkeiten ausgestattet hat, erkennt, wie idiotisch wir uns auf diesem Planeten gebärden - bis hin zur Möglichkeit, diesen ganzen Planeten zu eliminieren. Wir machen und machen, ohne uns zu fragen, wie das morgen aussehen wird. Folglich könnte sich aus der geistigen Welt heraus etwas aktivieren, was uns ein Menetekel vorhalten will, ähnlich wie dem Nebukadneza, um zu sagen: „Denkt alle darüber nach, was ihr Idiotisches auf diesem Planeten anstellt. Ihr seid dabei, das Leben und diesen einzigartigen Planeten zu vernichten. Haltet ein!“
Eine Warnung also aus dem Weltall?
Nicht aus dem Weltall - eine Warnung aus der geistigen Welt. Es könnte sein, daß hier Kräfte versuchen, in diese Welt hineinzuarbeiten, um uns Zeichen zu setzen.
Das Gespräch führte Vera Gaserow
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen