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„Kleine Stuben“

■ Noch in diesem Monat kommen weitere 8.500 Aus- und ÜbersiedlerInnen nach Berlin-West

Rund 8.500 Aus- und ÜbersiedlerInnen werden nach allerneuesten Schätzungen der Berliner Sozialverwaltung im Monat Oktober nach West-Berlin kommen. Insgesamt sind seit Anfang des Jahres bereits 29.500 Aus- und ÜbersiedlerInnen hier eingetroffen. Über deren Unterbringung konnten sich gestern die Mitglieder des Gesundheitsausschusses ein Bild machen, die mehrere Heime und Notunterkünfte vor Ort besichtigten.

Nach einer Aufschlüsselung des „Landesamtes für zentrale soziale Aufgaben“ sind bisher lediglich in Tiergarten und Kreuzberg Flüchtlinge sowie Aus- und Übersiedler entsprechend den ihnen zugewiesenen Quoten aufgenommen worden. Vor allem Neukölln und Reinickendorf müßten noch Unterkünfte zur Verfügung stellen. An dem prekären Problem, den Menschen ein halbwegs zumutbares Dach über dem Kopf zu verschaffen, würde sich jedoch nichts ändern. Anfang Oktober waren rund 19.000 Menschen in Übergangswohnheimen und Notquartieren untergebracht - zu letzteren zählen Container oder ehemalige Lagerhallen, die als Schlafsäle hergerichtet worden sind.

Ende Oktober werden Aus- und ÜbersiedlerInnen erstmals in Messehallen der AMK einquartiert. Mit Trennwänden will man „kleine Stuben“ herrichten, um ein Minimum an Privatsphäre wenigstens vorzutäuschen. Angesichts der Lage auf dem Wohnungsmarkt wird die improvisierte Notunterkunft immer häufiger zum Daueraufenthalt. Vor allem für polnisch sprechende Aussiedler und für Flüchtlinge aus Ländern der „Dritten Welt“ wird es zunehmend unmöglich, aus den Heimen in eine feste Wohnung zu ziehen.

anb

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