piwik no script img

Panik in Frankfurt Wall Street gefaßt

Größter Börseneinbruch der Nachkriegszeit in Frankfurt / Die Kurse in New York haben sich gefangen  ■  Von Rolf Paasch

Washington/Berlin (taz) - Ein schwarzer Montag in Frankfurt, erhebliche Kursverluste an den übrigen europäischen Börsen, und ein stabilisierter Aktienhandel an der Wall Street prägten das Bild des gestrigen Börsengeschehens. Nach dem Börsensturz vom Freitag und den heftig absackenden Kursen auf den Aktienmärkten in Fernost und Europa reagierten Broker und Banker in der Wall Street am Montagmorgen verhalten auf das, was Börsenanalysten in den USA als eine Überreaktion ausländischer Aktienmärkte auf ein lokales Problem des heimischen junk bond-Markt interpretieren.

Die Börse in Fankfurt reagierte am heftigsten weltweit auf den Kurssturz vom Freitag an der Wall Street. Um 13,5 Prozent nach dem Commerzbank-Index fielen die Aktien. Die Bundesregierung beschwor die Aktionäre: „Nerven behalten“, die SPD sah ein „Menetekel“. Überall wurde hektisch vor Vergleichen mit dem „Schwarzen Montag“ 1987 gewarnt, nach dem die Kurse weit über ein Jahr brauchten, um ihre alte Höhe wieder zu erreichen.

Und die Wall Street reagierte ganz anders als damals. Zwar fiel der Dow Jones-Index in der ersten Stunde nach Börseneröffnung um weitere 60 Punkte, stieg aber dann wieder erheblich an. Die über's Wochenende groß angekündigte Fortsetzung Seite 2

Tagesthema Seite 3

Bereitschaft der US- Zentralbank sowie grosser Investmendfonds, im Notfall mit ihren erheblichen Cash -Reserven Aktien aufzukaufen, hat offenbar ihren Beitrag zur Beruhigung der New Yorker Boersenge

mueter geleistet. Die Firmenchefs fuehrender US-Unternehmen bezeichneten den Kurseinbruch vom Freitag gar als hoffnungsvolles Anzeichen fuer ein moegliches Ende des juengsten Uebernahme-Wahns, vor dem kein Unternehmen mehr geschuetzt zu sein schien.

Lesen gegen das Patriarchat

Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen