: Stau bis zum Berliner Ring
Auf dem Polenmarkt handelten gestern nach Beobachtungen der Polizei zunehmend auch nichtpolnische Staatsangehörige. Bis mittags handelten auf dem Gelände im Bezirk Tiergarten etwa 10.000 Personen. 15 Polen wurden vorübergehend festgenommen. Die Polizei stellte 83 Strafmandate aus. Tausende einreisender Polen hatten schon am Samstag den Transitverkehr erheblich behindert. Am Grenzübergang Dreilinden wurden bis Samstag früh bereits 3.900 Personenwagen und 53 Reisebusse gezählt. Die Fahrzeuge stauten sich bis auf den Berliner Autobahnring. Hinzu kamen ungezählte Polen, die mit der Eisenbahn einreisten. Der frühere Wirtschaftssenator Pieroth (CDU) forderte den Regierenden Bürgermeister Momper auf, den Polenmarkt zu schließen. Nach Ansicht Pieroths schadet der Handel den Reformen in Polen. Es könne „bei allem persönlichen Mitgefühl“ nicht hingenommen werden, daß „geschäftstüchtige Polen auf Kosten ihrer armen Landsleute die Regale in polnischen Geschäften weiter leerfegen“. Der Polenmarkt ist erst am Donnerstag wieder zu einem Streitpunkt geworden. Das Bezirksamt Tiergarten hatte nach einer Sondersitzung wegen gesundheitlicher Gefahren die Schließung des Polenmarktes angeordnet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
