: S O C K E N S C H U S S Sexuelles Oberzentrum
■ Beschämende Neuigkeiten über Bremer Sexualleben
Die Nachricht hätte so schön sein können: Bremen als Oberzentrum der Lust gab anläßlich des 70. Geburtstages von Beate Uhse eine Studie zum Thema „Die Universität als sexuelles Naherholungsgebiet“ in Auftrag. Stattdessen - „Wie oft masturbieren Sie?“ - „Was sind ihre liebsten Stellungen?“ - „Wie oft geht die Initiative zum Sex von Ihnen aus?“ : Nichts als langweilige Schlüsselloch Statistik. Das Empörendste aber daran: Bremen schneidet bei der Umfrage ganz schlecht ab.
Wer kann ein solches Interesse dran haben, dieser Stadt am Image zu kratzen: wieder sind's die StudentInnen. Sie masturbieren zu wenig, ihre Orgasmusrate ist lächerlich gering, beim Oralsex sind sie schlicht zu konservativ und zur Avantgarde der HWG's zählen sie nun wirklich nicht. Kein Vergleich mit den KommilitonInnen aus Berlin und Köln, selbst in Tübingen und Duisburg scheint das akademische Klima sexuell stimulierender zu sein.
Bis zum Beweis des Gegenteils bleibt, trotz der halbseidenen Quelle (das Hamburger Institut für Geschlechtskunde im Auftrag des „Playboy“), das Ergebnis beschämend für diese Stadt. Senator und akademische Gremien dieses sexuellen Oberzentrums werden sich äußern müssen.
Andreas Hoetzel
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen