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S O C K E N S C H U S S Sexuelles Oberzentrum

■ Beschämende Neuigkeiten über Bremer Sexualleben

Die Nachricht hätte so schön sein können: Bremen als Oberzentrum der Lust gab anläßlich des 70. Geburtstages von Beate Uhse eine Studie zum Thema „Die Universität als sexuelles Naherholungsgebiet“ in Auftrag. Stattdessen - „Wie oft masturbieren Sie?“ - „Was sind ihre liebsten Stellungen?“ - „Wie oft geht die Initiative zum Sex von Ihnen aus?“ : Nichts als langweilige Schlüsselloch Statistik. Das Empörendste aber daran: Bremen schneidet bei der Umfrage ganz schlecht ab.

Wer kann ein solches Interesse dran haben, dieser Stadt am Image zu kratzen: wieder sind's die StudentInnen. Sie masturbieren zu wenig, ihre Orgasmusrate ist lächerlich gering, beim Oralsex sind sie schlicht zu konservativ und zur Avantgarde der HWG's zählen sie nun wirklich nicht. Kein Vergleich mit den KommilitonInnen aus Berlin und Köln, selbst in Tübingen und Duisburg scheint das akademische Klima sexuell stimulierender zu sein.

Bis zum Beweis des Gegenteils bleibt, trotz der halbseidenen Quelle (das Hamburger Institut für Geschlechtskunde im Auftrag des „Playboy“), das Ergebnis beschämend für diese Stadt. Senator und akademische Gremien dieses sexuellen Oberzentrums werden sich äußern müssen.

Andreas Hoetzel

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