: Steven Soderbergh u.a.
Schon vergangene Woche häuften sich die Dokumentarfilm -Meldungen. Hier noch ein paar Ergänzungen. Der ungarische Gewinner des Europäischen Dokumentarfilmpreises Resc 1950 -1953 gewann auch den Grand Prix des diesjährigen Internationalen Dokumentarfilmfestivals in Nyon. Preise bekamen außerdem die Katzenjahre von Peter Vogt und Rosa von Praunheims Schweigen gleich Tod.
Wer nach dem Dokumentarfilm-November immer noch nicht genug hatte, sollte im Dezember nach Kassel fahren. Das 6. Kasseler Dokumentarfilmfest bekam in letzter Minute doch noch eine Zusage für Förderung von der Hessischen Filmförderung bzw. vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (7.-13.12.).
Steven Soderbergh, der Regisseur von Sex, Lies and Videotapes übers Drehbuchschreiben-Lernen: „Wenn ich in ein Klassenzimmer gehen soll, und jemand will mir was beibringen, so 'fuck me‘... Wenn du ein Drehbuch liest und auf Seite soundsoviel angekommen bist und nichts hat sich ereignet, dann ist etwas schief. ... Wenn ich ein Script schreibe, so versuche ich, mich ins Publikum zu versetzen und zu schauen, was passiert. Ich bin das Publikum. Ich glaube, das Publikum sollte sich nie einer Struktur bewußt werden. ... Ein Drehbuch schreiben ist für mich nicht wirklich schreiben... Jeder kann sich hinsetzen und ein Script schreiben, jetzt mal rein formal gesprochen. Zweihundert Seiten Prosa sind etwas anderes. Allein die Menge an Konzentration, die es dafür braucht, ist bedeutend größer. Irgendwie ist Drehbuch-Schreiben ein fake writing.“ Warum es dann nicht mehr gute Drehbücher gibt: „Hier in Europa? Ich weiß es nicht. Ich kann nur sagen, daß wir eine Menge guter Scripts in den USA haben, es sieht sogar so aus, als ob in den Staaten alle schon einmal ein Script geschrieben hätten“. Das vollständige Interview von Walter Ruggle ist nachzulesen in der letzten Ausgabe des Schweizer 'Filmbulletin‘. Das Überleben der Zeitschrift ist nach wie vor nicht gesichert, wie im Editorial mitgeteilt wird. Im Heft 4/89 finden sich außerdem ein langes Gespräch mit Bernhard Wicki, das Interview mit Alan Rudolph, das auch in der taz nachzulesen war, ein doppelseitiges Foto von Ingrid Bergman aus Wickis Film Der Besuch von 1963 und ein Aufsatz von Norbert Grob: „Die Kamera als erzählerische Instanz“. PF 6887, CH-8023 Zürich.
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