: Polizeiausbau gegen Drogenmafia
■ Internationale Konferenz in Madrid zur Drogenkriminalität für Aufrüstung und schärfere Gesetze
Madrid (dpa) - Mit dem Beschluß, zur Verstärkung der internationalen Zusammenarbeit bei der Drogenbekämpfung ist am Mittwoch in Madrid eine internationale Konferenz zu Ende gegangen. Das Madrider Treffen, an dem die USA, Spanien, Italien und Frankreich (für die Europäische Gemeinschaft) sowie Kolumbien, Bolivien und Peru als Kokainproduzenten teilnahmen, wurde von den Innen- und Justizministern dieser Länder als Wendepunkt in der Strategie des Anti -Drogenkampfes gewertet.
Anerkannt wurde vor allem die Notwendigkeit einer wirtschaftlichen und finanziellen Hilfe für die Drogen produzierenden Länder, damit deren Landbevölkerung eine reale Alternative zum Anbau von Rauschgiftpflanzen erhält. Mit reinen Repressionsmaßnahmen sei nichts zu erreichen.
Die USA, Spanien und Italien verpflichten sich zu schneller technischer Hilfe für Bolivien, Peru und Kolumbien bei der Ausrüstung ihrer Polizeikräfte, Schutz ihres Justizsystems und bei „Plänen für eine sozioökonomische Zusammenarbeit und Entwicklung, die es erlaubt, die illegalen Pflanzungen zu vernichten und durch andere legale zu ersetzen“. Sie verpflichten sich ferner, künftig auf eine internationale Harmonisierung der Strafgesetze für Rauschgiftdelikte und auf eine schnelle Auslieferung von Drogenhändlern hinzuarbeiten und das „Waschen“ von Drogengeld zu bekämpfen.
Heikelstes Thema waren die geforderte Aufdeckung der riesigen Geldströme, die der Drogenhandel in Gang setzt und von denen vor allem auch amerikanische und europäische Banken profitieren. Der spanische Innenminister Corcuera forderte mehr Entschlossenheit bei der „Neutralisierung“ dieser Gelder.
Der spanische Vorschlag zur Einrichtung eines ständigen Komitees zur Koordinierung des „Anti-Drogenkampfes“ wurde abgelehnt.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen