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Prozeß um die Aller-Vergiftung: „Von Chemie keine Ahnung“

Braunschweig (taz) - Mit einem Paukenschlag begann am Mittwoch vor dem Landgericht Braunschweig der Prozeß um die Vergiftung der Aller. Im März dieses Jahres waren hochgiftige Chemikalien, darunter Zyankali, in die Aller eingeleitet worden, was auf einer Strecke von 20 Kilometern allem Leben den Garaus machte. Der Hauptangeklagte, der 55jährige Inhaber einer inzwischen in Konkurs gegangenen Maschinenbaufirma, präsentierte sich vor Gericht als Unschuldsengel. Er habe „von Chemie wenig Ahnung“, teilte er dem Gericht mit. Über die Gefährlichkeit der Chemikalien sei er vom Besitzer eines Galvanikbetriebes, den er gekauft hatte, nicht informiert worden. Zugleich habe die Stadt Braunschweig auf eine Entsorgung der Chemikalien gedrängt. Eine dafür geeignete Firma habe er aber nicht finden können. In seiner „Not“ ging der Mann unkonventionelle Wege. 10.000 Liter Gift wurden einfach weggekippt, größere Mengen offenbar auf einer Hausmülldeponie gelagert. Auch die Deponierung der giftigen Abfälle in Papierkörben auf Autobahn-Raststätten wird dem Mann vorgeworfen.

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