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S C H Ö N E R L E B E N Wen die Muse nicht küssen will

■ Wedemeiers Engagement: 'Roland‘ auf der Bremer Karte

Wenn in Bremen eine Einrichtung einen kleinen Preis für städtische Schönheit verdient, dann ist es die Straßenbahn, wie sie sich stoisch ihren Weg durch die verstopften Straßen bahnt, unbeirrt durch das Steintor schnüffelt, der Obernstraße mal eben die kalte Schulter zeigt, um sich dann durch die Kurven Walles ins heimische Gröpelingen zu schmiegen. Das ist schön.

Die „Bremer Karte“, die ist immerhin eine gute Idee, eine erfolgreiche zumal. Und es bestreitet auch keine, daß die Rückseite dieser Karte gestaltet werden muß. Aber muß man ausgerechnet diesen Wedemeier so eine Rückseite gestalten lassen, furchtbar, mit einem verballhornten 'Roland‘ im typischen Laxrot der Sozialdemokratie vor polnischgrünem Hintergrund.

Endlich hätte sie ihn einmal küssen sollen, die Muse, extra rausgeputzt hatte er sich für sie und dann, ohne ihn auch nur eines müden Blicks zu würdigen zog sie an ihm vorbei und küßte den nächstbesten. Kein Wunder, wenn schon einer diesen alten, steinernen Stoffel zu seinem Helden erkürt, der da steif und verklemmt sein Schwert in die Höhe reckt und sich ansonsten hinter einem Blechschild versteckt. So einen küßt keine Muse. step henz

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