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Karteileichen flogen auf

■ Mehr Wahlberechtigte als Einwohner auf Wangerooge

Karteileichen im Wählerverzeichnis der Gemeinde haben eine für den zwölften November angesetzte Kommunalwahl auf der Nordseeinsel Wangerooge kurzfristig verhindert. Der Oberkreisdirektor des Landkreises Friesland, Eckart Bode, hob den Wahltermin am Donnerstag auf. Eine Prüfung hatte ergeben, daß die Zahl der Wahlberechtigten größer war als die amtlich festgestellte Einwohnerzahl.

Nach den Feststellungen der Kommunalaufsicht sind im Wählerverzeichnis 1.153 Wahlberechtigte registriert. Die amtliche Einwohnerzahl beträgt 1.091. Unter Berücksichtigung der Einwohner unter 18 Jahren ergaben sich 266 Wahlberechtigte zuviel.

Ursache für die Differenz ist nach den Angaben von Bode ein Versäumnis der Gemeinde mit finanziellem Hintergrund. Nach den seit 1985 geltenden Vorschriften hätten die Besitzer von Zweitwohnungen auf der Insel aus der Einwohnerkartei gestrichen werden müssen. Die im Einwohnerverzeichnis geführte Zahl von Bürgern hat erhebliche Bedeutung für den Gemeindhaushalt. Pro Kopf der Bevölkerung fließen der Kommune rund 1.000 Mark an Finanzzuweisungen des Landes zu.

Gegen das amtliche Ergebnis der Volkszählung hatte die Gemeinde nach einem Beschluß des Verwaltungsausschusses Widerspruch beim Niedersächsischen Landesverwaltungsamt eingelegt. Er wurde vor rund zehn Tagen abgewiesen.

dpa

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