: Von Elefantengülle und anderen Schweinereien
■ Grundwasser durch Fäkalien von Zirkus-Elefanten gefährdet / Bei Tropentieren im Zoologischen Garten alles clean!
Daß sie sich eines Tages mit dem Problem der Entsorgung von Elefantengülle zu befassen hat, damit hat Umweltsenatorin Schreyer sicher nicht gerechnet, als sie im Frühjahr den Posten antrat. Doch da Elefanten Müll erzeugen, ist sie zuständig. In einer vom AL-Abgeordneten Berger gestellten kleinen Anfrage legt sie jetzt Rechenschaft ab, wieso die Zirkus-Elefanten, die in Berlin ab und an zu Gast sind, einfach so in die Gegend pissen konnten. Sie habe nämlich erst von Mitgliedern eines Naturschutzverbandes von der Versickerung der Elefantengülle erfahren. Die Baumschutzgemeinschaft hatte den Umweltskandal von elefantösem Ausmaß im September aufgedeckt; taz-Leser erinnern sich. Danach sei sofort zum Schutze des Grundwassers eine zwei Meter tiefe Grube mit dichten Folien ausgelegt worden, versicherte Schreyer jetzt. Mit Stroh gebunden sei hier die Gülle bis zur „ordnunggemäßen Entsorgung zwischengelagert“ worden. Die Frage des Abgeordneten Berger nach der Gefährdung des Grundwassers durch die Sturzbäche aus der Kehrseite der Dickhäuter beantwortete die Senatorin durchaus zustimmend: der versickernde Urin von 15 Elefantenkühen gefährde natürlich das Grundwasser. Trotzdem seien hier, wie es der AL-Mann gerne gehabt hätte, keine Wasser- und Bodenproben gezogen worden. Denn: „solche Untersuchungen hätten angesichts der offenkundigen, umfänglichen Versickerung von Elefantengülle keine weiterführenden Erkenntnisse gebracht“. Die naheliegende Frage, ob diese neue Altlast denn nun auch mit dem neuen Computerspielzeug der Senatorin in bunten Bildern ausgedruckt wird, hat Berger leider nicht gestellt.
Aber nicht nur die Gülle der Gastelefanten, auch die einheimischen Tropentiere im Zoologischen Garten fallen in den Zuständigkeitsbereich der Umweltsenatorin. Doch hier kann sie Entwarnung geben. Alles clean! Keine „Belastung des Grundwassers“. Zwar ein bißchen mehr Ammoniumstickstoff als sonst, dagegen wesentlich weniger Nitrat-Stickstoff.
„Die Fäkalien der Großtiere im Zoo werden täglich zweimal zusammengetragen und auf einer Betonfläche zur Abholung bereitgehalten“, antwortet die Senatorin dem Großwildjäger Berger. Außerdem bleibt die Scheiße nicht in Berlin, auch diesen Müll werden wir los. Nach Westdeutschland allerdings, zur „landwirtschaftlichen Nutzung“. Guten Appetit!
bf
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