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Aoun droht Parlament

■ Christlicher Regierungschef des Libanon fordert Absprache mit Abgeordneten / Sitzung am Samstag in Beirut

Beirut (ap/taz) - Die Vorbereitungen für die Sitzung des libanesischen Parlaments am morgigen Samstag in Beirut laufen auf Hochtouren. Um das Parlamentsgebäude im Niemandsland zwischen dem moslemischen Westen und dem christlichen Osten der libanesischen Hauptstadt soll eine Sicherheitszone eingerichtet werden. In dieser Zone sollen libanesische Polizisten zusammen mit algerischen Militärbeobachtern für die Sicherheit der Parlamentarier sorgen.

Parlamentspräsident Hussein Husseini hatte die Abgeordneten am Mittwoch zu der Sitzung einberufen. Bei drei separaten Treffen soll ein neuer Parlamentspräsident gewählt, der im vergangenen Monat im saudiarabischen Taif ausgehandelte Friedensplan ratifiziert und ein neuer Staatspräsident auserkoren werden.

Der Chef der christlichen Militärregierung, General Michel Aoun, stellte sich einmal mehr quer und drohte mit der Auflösung des Parlaments, falls die Abgeordneten nicht in den Libanon zurückkehren und sich mit ihm absprechen. 28 in der Mehrzahl christliche Parlamentarier, die sich trotz Aouns Ablehnung für den Plan ausgesprochen hatten, sind aus Taif nicht zurückgekehrt, weil sie ihre Festnahme auf Befehl des Generals befürchten. Sie halten sich seitdem in Paris auf und haben zwei Delegierte entsandt, die mit Aoun verhandeln sollen.

bs

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