: Referate & Übungen, anti-rassistisch
■ Über und Täterinnen früher und heute
Eine fünftägige Frauen-Ar
beitstagung: Eine Referat reiht sich an das andere, ein „Workshop“ an den nächsten. Hier eine kleine, stichwortartige Zusammenfassung einiger Beiträge: Kolonialismus
Frauen aus allen Schichten beteiligten sich „genauso gierig wie die Männer“ am Kolonisieren anderer Erdteile. Angefangen mit Isabella von Kastilien, unter der die spanische Conquista ihren mörderischen Ausgang nahm. Nach ihr kamen die skrupellosen Skavenhändlerinnen an Afrikas Westküste und die nicht weniger brutalen Sklavenhalterwitwen auf den amerikanischen Plantagen. Nicht zu vergessen die heiratswillgen deutschen Frauen, die sich zu Tausenden meldeten, um in „Deutsch-Südwest“ zur Pflanzersgattin aufzusteigen - und die den schwarzen Zwangsarbeiterinnen die Kleidung aufschlitzten, damit der Pflanzersgatte besser peitschen konnte. (Referat von Martha Mamozai)
Faschismus
Bereits in der Weimarer Republik gab es keine Feministin, auch keine jüdische, die ihre Stimme gegen die Ideen von Ausmerze und Sozialdarwinismus erhob. Im „Dritten Reich“ setzte das Pendant zur „mitfühlenden“ Sozialpädagogin von heute, die Fürsorgerin und auch die Pflegerin schließlich die tödlichen Spritzen beziehungsweise wütete in Mäd
chenheimen wie KZ-Aufse
herinnen. (Referat von Christiane Rothmaler) Ausländerrecht
Die Bundesregierung plant ein neues Ausländergesetz, das sich bei näherem Hinsehen als weit restriktiver entpuppt als das alte. EG-weit wird es so gut wie keine Nischen mehr geben, in die sich einmal abgelehnte AsylbewerberInnen flüchten könnten. Das neue Gesetz soll möglichst schnell durch den Bundestag gepeitscht werden, damit es später im Wahlkampf den Republikanern keinen Debattenstoff liefert. Widerstand muß sich sofort organisieren. Andernfalls ist es, wieder einmal, zu spät (Referat von Chong Sook Kong). Anti-Rassismus-Training
Die Holländerin Lida van den Broek hat zusammen mit „schwarzen“ und „weißen“ Frauen ein „Anti-Rassismus -Training“ entwickelt. Es beruht auf dem Prinzip, daß jede Frau unter mindestens einer von acht Arten der Unterdrückung leidet, und daß sie, wenn sie der spezifischen Erfahrung, die sie bei ihrer Unterjochung gemacht hat, nachgeht, auch als „Weiße“ in der Lage ist, nachzuempfinden, was „Rassismus“ ist. Für van den Broek gibt es dabei die Unterdrückung der Kinder, der Behinderten, der Alten, der Frauen, der Lesben, der Juden, der „Schwarzen“ sowie der Klassen.
B.D.
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