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„Erscheinen zwecklos“

■ Nicht nur eine Wohnung zu finden ist schwer - selbst besichtigen darf nicht mehr jeder

Eine „Unverschämtheit“ nannte ein taz-Leser den folgenden Aushang einer Immobilienfirma bei einer Sammelbesichtigung einer Wohnung am Willmanndamm in Schöneberg. Wir dokumentieren in Auszügen und Original-Orthographie:

An die Interessenten der von uns inserierten Wohnungen!

Dadurch, das Sie unsere Inserate lesen und daraufhin hier am Besichtigungstag erscheinen, erwerben Sie nicht das Recht, tatsachlich an der Besichtigung teilnehmen zu können.

Wir lassen nur die Bewerber zu, von denen wir der Meinung sind, daß überhaupt die Spur einer Chance besteht, einen Mietvertrag zu erhalten.

Wir können es nicht verhindern, daß Personen erscheinen, denen wir bereits klar und deutlich zu verstehen gegeben haben, das ihr Erscheinen zwecklos ist.

Arbeitnehmer mit mehr als 12 Monaten Tätigkeit in einer Firma, Jahrgang 1960 oder eher, haben die besten Aussichten eine Wohnung zu finden. Es sind Personen, welche als Handwerker, kfm. Angestellte oder als Verkäufer ihren Lebensunterhalt verdienen.

Zunehmend schwieriger wird es bei folgenden Bewerbern: Lehrern, Erzieher, Sozialarbeiter, Politologen, Psychologen, Re-No-Gehilfen, Immobilienmaklern, Studenten der Fachbereiche Jura und Bwl, Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern...“

Bitte schreibt uns auch weiterhin Erfahrungen und Erlebnisse, die ihr bei der Wohnungssuche mit dubiosen Helfern, diskriminierenden Vermietern und unverschämten Vermittlern gemacht habt.

taz

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