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Ladenschluß-Streit

Auch die SPD ist über den FDP-Vorstoß gespalten  ■ Mit dem DAUER-DIENSTLEISTUNGSABEND auf du und du

Bonn (dpa/ap) - Die Forderung von FDP-Generalsekretärin Cornelia Schmalz-Jacobsen, das Ladenschlußgesetz völlig abzuschaffen, ist bei den Bonner Parteien auf ein unterschiedliches Echo gestoßen. Während die SPD -Finanzexpertin Ingrid Matthäus-Maier den Vorstoß für längere Ladenöffnungszeiten unterstützte, lehnte der stellvertretende SPD-Fraktionschef Rudolf Dreßler eine weitere Liberalisierung ab. Auch der Dortmunder SPD -Bundestagsabgeordnete Hans Urbaniak stellte sich „voll hinter die Position der Gewerkschaften“.

Matthäus-Maier erklärte hingegen: „Ich war und bin für eine Liberalisierung des Ladenschlußgesetzes, wenn gesichert ist, daß die Arbeitszeit der Beschäftigten im Einzelhandel sich nicht verlängert.“ Gegenüber der 'Bild'-Zeitung sagte sie, andere Ladenöffnungszeiten kämen dem Verbraucher entgegen und schafften die eine oder andere zusätzliche Teilzeitarbeitsstelle. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels warnte dagegen davor, den Ladenschluß zum Wahlkampfthema zu machen. Damit würden nur neue Konflikte erzeugt. Dabei habe der Einzelhandel noch nicht einmal die mit der Einführung des Dienstleistungsabends verbundenen Konflikte bewältigt.

Die Finanzministerin Birgitt Breuel (CDU) kündigte an, daß sich ab Januar sämtliche 54 Finanzämter Niedersachsens am Dienstleistungsabend beteiligen würden. Dann sollte geprüft werden, ob über den Donnerstagabend hinaus die Geschäfte auch an anderen Tagen länger öffnen können.

Der Einzelhandelsverband wehrt sich gegen andere Ladenöffnungszeiten. Der Sprecher des Verbandes, Dieter Rangol, sagte, jetzt müsse erst die neue Regelung abgewartet werden. In den Innenstädten laufe es gut, weil das Weihnachtsgeschäft vor der Tür stehe. Niemand wisse aber, wie es in den „flauen Monaten“ Januar, Februar und März aussehe.

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