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K O M M E N T A R Hausbesetzung massenhaft

■ Die DDR macht Sozis munter und Grüne dumm

Daß wir das noch erleben dürfen. Wenn Anfang nächster Woche publik werden sollte, welche leerstehenden Wohnobjekte in Bremen instandbesetzt werden, kann man sicher sein, daß keine Hundertschaft dem Anliegen im Wege steht. Zwei Streifenbeamte werden reichen, um den aufgebrachten Hausbesitzer in Schach zu halten. Der Sozialsenator nämlich erinnert sich glorreicher Theoriedispute und avanciert zum kollektiven Zwangsenteigner. Die Obdachlosenpolizei wird nicht genutzten Wohnraum beschlagnahmen und das zu Zeiten, wo Hausbesitzen längst mehr gilt als Hausbesetzen. In der Bundesrepublik, in der man lange glaubte, die grundgesetzlich verbriefte Sozialbindung des Eigentums nur vom Hörensagen zu kennen, haben nun die, die dem realen Sozialismus entflohen sind, alten rosaroten Utopien als Geburtshelfer gedient.

Die Grünen scheinen völlig konsterniert. Mehr als mit Zynismus verbrämte Politik und staatsmännische Ratschläge in Gestalt blöder Witzchen war von ihnen angesichts der historischen Ereignisse in der DDR gestern nicht zu erfahren. Wer wie der Abgeordnete Tiefenbach die Asylsuchenden aus der Dritten Welt als taktische Manövriermasse ins Gespräch bringt, weil er die eigenen Ängste vor einer möglichen Wiedervereinigung politisch nicht formulieren kann, sollte sich für die nächste Zeit auf Stammtischgespräche beschränken.

Andreas Hoetzel

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