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Erste autonome DDR-Studentenvertretung in Leipzig

Leipzig (taz) - Die Leipziger Karl Marx Universität hat seit Donnerstag die erste autonome Studentenvertretung der DDR. Aus allen Sektionen sind inzwischen Vertreter in den zentralen Studentenrat gewählt worden, der am Donnerstag erstmals zusammentrat. Damit ist die FDJ -Stellvertreterpolitik für die 12.000 Leipziger Studenten passe. Nach Darstellung des Philosophiestudenten Jens Behrens, der zu den Initiatoren der neuen Basisdemokratischen Uni-Bewegung gehört, wird der Studentenrat von der Unileitung unterstützt. Heute treffen sich Studentinnen und Studenten aus der gesamten Republik in Ostberlin, um die „Autonome Studentenunion“ zu gründen, die die Studentenräte landesweit zusammenfassen soll.

In dem Leipziger Aufruf zur Gründung des Rates heißt es: „Die Grundidee besteht darin, demokratisch gewählte Gremien aus verschiedenen Ebenen zu schaffen,“ und somit eine „legitime, reale Möglichkeit für alle Studenten, unabhängig von ihrer politischen und weltanschaulichen Haltung“, zur Interessenvertretung zu etablieren. Es gehe vor allem darum, so die Studis am Donnerstag zur taz, die „unwürdigen Lebensverhältnisse“, die Rechtsunsicherheit, und die „Ausbeutung“ ihrer Arbeit durch Industrieaufträge aufzuheben. Es müsse Schluß sein mit der „oktroyierten politischen Loyalität“.

Der neugegründete Rat hat verstärktes Interesse an Verbindungen zu westdeutschen Studentenvertretungen. Kontaktadresse: Karl Marx Uni, Studentenrat, Postfach 920, Leipzig 7010, Jens Behrens , 7065 Leipzig, An der Kotsche 21

Walter Jakobs

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