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Alle gingen in Namibia zur Urne

■ Wahlen nach vier Tagen beendet / Beteiligung bei fast 100 Prozent

Windhuk (afp/wps/taz) - Eine der ruhigsten und hoffentlich auch „saubersten“ Wahlen auf dem afrikanischen Kontinent ist am Samstag in Namibia zu Ende gegangen. Die Wahlbeteiligung der registrierten 701.000 WählerInnen lag zwischen 95 und 98 Prozent. In Ovamboland, dem bevölkerungsreichsten nördlichen Distrikt, gingen wahrscheinlich 100 Prozent zu den Urnen. Die Region gilt als Swapo-Hochburg, da hier der 23jährige Bürgerkrieg gegen den südafrikanischen Besatzer am heftigsten geführt wurde. Nach Schließung der insgesamt 350 Wahlbüros erklärte der UNO-Sonderbeauftragte Martti Ahtisaari den Wahlvorgang als „frei und fair“. „Diese Woche hat das namibische Volk der Welt eine Musterlektion in Demokratie gegeben.“ Swapo-Generalsekretär Toivo ya Toivo sagte, mit der Wahl sei der „Kolonialismus begraben“ worden. Bis zum 15. sollen alle Stimmen ausgezählt sein. Danach könnte die gewählte verfassunggebende Versammlung ihre Arbeit beginnen. Die namibische Befreiungsbewegung Swapo, die neben der von Pretoria unterstützten „Deutsche Turnhallen Allianz“ (DTA) als größte Favoritin gilt, wird wahrscheinlich keine für eine Verfassungsänderung notwendige Zweidrittelmehrheit erreichen. Berichte über Folterungen eigener Kritiker und ein zu laues Umgehen damit haben sie zweifellos Stimmen gekostet. Wie die weiße Minderheit des Landes auf all das reagiert, bleibt abzuwarten.

AS

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