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Ich glaube mehr, als ich es glaube

■ Lutz Ehrlich sprach mit der „Franziskus„-Regisseurin Liliana Cavani

Liliana Cavani: Ich erzähle die Geschichte einer Person, die wirklichen Kontakt mit Gott gehabt hat. Klar mache ich keinen Film für studierte Franziskaner, sondern für junge Menschen, die wissen nämlich gar nichts mehr über Franziskus. Ich habe da extra Tests gemacht, in Italien und England. „Ist das der mit den Tieren?“ - das war alles. Franziskus ist ein Klassiker - wie Hamlet. Das könnte man alle zehn Jahre wieder machen; so wie wir uns verändern, machen wir immer wieder einen anderen Franziskus.

Lutz Ehrlich: Warum Mickey Rourke?

Der ist der ideale Schauspieler dafür, weil er nicht maniriert seine Texte aufsagt. Er ist sehr professionell, aber auch sehr instinktiv. Es gibt in ihm eine Liebe. Er ist innendrin sehr schön, hat viel Solidarität, und er versteht die Geschichte, er liebt sie.

Glauben Sie eigentlich an Gott?

Ich glaube, ich glaube mehr an ihn, als ich es glaube.

Bunuel hat mal gesagt, daß es Sexualität und Religion ohne einander nicht geben könne.

Die Reinheit unseres Gehirns und die Schätze unseres Körpers sind immens. Sexualität kann schön, aber auch brutal sein. Ich finde Religion eine tolle Sache und die Sexualität auch, aber ich habe keine Obsessionen erzählt, ich habe Passionen erzählt, in denen Religion, Liebe oder Sexualität vorkommen können.

Ihr erster „Francesco“ ist ein Rebell. Ist der neue „Francesco“ auch politisch?

Ich bin eine unpolitische Person. Ich glaube, damit bin ich sogar modern, weil es ja modern ist, unpolitisch zu sein. Es gibt keine Politik mehr, also kann sie auch in meinem Film nicht vorkommen.

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