: Wohnungsnot lohnt sich
■ Für Aus-und Umbau 1,5 Milliarden Mark frei
„Not macht erfinderisch“ weiß ein altes Sprichwort, das jetzt modifiziert werden muß: Wohnungsnot macht spendabel.
Das neue Wohnbauprogramm der Bundesregierung subventioniert ab sofort mit insgesamt 1,5 Milliarden Mark Baudarlehen. Hauseigentümer und die, die es werden wollen, müssen nur noch 5,75 Prozent Zinsen zahlen. Den Rest bis zum marktüblichen Zinssatz von rund 8,25 Prozent steuert Bonn dazu. Wenn die Mittel bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau erschöpft sind, läuft das Programm aus: die letzten Antragsteller gucken in die Röhre.
75 Prozent der Kosten, maximal 750 Mark pro Quadratmeter, werden so gefördert. Ob Ausbau, Aufstockung oder Anbau: wer
-egal wie - Wohnraum schafft, kommt zur Zeit günstig wie nie an Geld. Das gilt auch für den Ausbau von Räumen, die bisher nicht
für Wohnzwecke bestimmt waren. Und auch diejenigen, die ihre Paläste bisher aus Geldmangel alleine bewohnen mußt können aufatmen. Statt der Zinsvergütung können bis zu 60.000 Mark in fünf Jahren mit jeweils 20 Prozent abgeschrieben werden.
Auch Ersterwerber von Immobilien dürfen am Bonner Geldsegen teilhaben: ein „Bauzwischenfinanzierungsprogramm“ verbilligt den Erwerb von eigengenutzten Häusern und Wohnungen. Hier gibt es einen Zinszuschuß von 2,5 Prozent für Vor-und Zwischenfinanzierungen von Bausparverträgen, die mit mindestens einem Drittel der Endsumme angespart sind. Die Laufzeit für den Zinszuschuß beträgt drei Jahre. Begünstigt wird ein Kreditvolumen von 80.000 Mark plus 20.000 je Kind. Auch hier gilt die Devise: Wer zuerst kommt, malt zuerst. ma
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