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Uli Stein wuchs weit über sich hinaus

Ab heute ist Schluß mit unserer Hilfe zur Selbsthilfe. Sieben Wochen lang wurden hier Tips und Anregungen gegeben, wie auch blutige Anfänger sich dem Beruf des Sportreporters in Windeseile nähren können. Jetzt heißt es auf eigenen Beinen stehen, was beim branchenüblichen Alkoholkonsum nicht immer einfach ist. Zum Abschied kurz durchgemischt werden Menüvariante, Donnersprache und sonstwie Griffiges. Wohlan denn, zur Feder, es sei! SERIE TEIL VII (ENDE): Von Herrn Thömmes  ■  1. FC Köln - Eintracht Frankfurt :5

Rheinmetropole (taz) - Für die Eintracht war es ein Traumstart. In der 5. Minute noch feuerte Bein knapp über Illgners Kasten, wenig später eröffnete dann Eckstein den Torreigen (7.), begünstigt durch einen haarsträubenden Torwartfehler.

Schon hier zeigte sich: Der Nationalkeeper hatte einen rabenschwarzen Tag, war weit von seiner Bestform entfernt.

Kurz drauf war der Kleinste wieder einmal der Größte (10.): Häßler ließ Stein per Volleyschuß keine Chance. Doch abgesehen von ihm war vieles Stückwerk beim Kölner FC.

Eckstein, der endlich seine Ladehemmung abgelegt hat, ließ bei einem 60 m-Solo seine Gegner stehen wie Slalomstangen (12.): „Dadurch habe ich enorm an Selbstvertrauen gewonnen.“

Beweis: In der Schlußminute knüpfte er da an, wo er in der 12. aufgehört hatte, und gab Illgner von der Mittellinie aus das Nachsehen.

Doch der Erfolg der Mainstädter hatte noch einen Vater: Uli Stein. Schon als Rahn allein vor ihm auftauchte (18.), roch er den Braten und wuchs dann über sich hinaus.

Die Tore fielen wie reife Früchte: Auch Rahn (24.), Falkenmayer (50.), Andersen (62.) und Littbarski (65.) trugen zu dem Schützenfest bei.

Mit acht Bonbons wurden die 31.000 Fans bei dem offenen Schlagabtausch gefüttert, ein opulentes Mahl, danach konnte man sich wohlig satt fühlen.

Trauer bei Trainer Daum um die verlorene Herbstmeisterschaft nach dieser ebenso bitteren wie unnötigen Heimniederlage: „Dieser mitreißende Fight hätte zwei Sieger verdient.“

Denkste: Die Frankfurter aber sind längst kein Kanonenfutter mehr. Traumstart (geht bis zur 10. Minute) Torreigen, kann jederzeit eröffnet werden Fehler, wenn groß, dann haarsträubend Tag, rabenschwarz auch ohne Sonnenfinsternis Größte, der, ist oft der Kleinste ...wenn er über sich hinauswächst Stückwerk (nicht: Werkstück!!) Ladehemmung, wird abgelegt Slalomstangen, werden stehengelassen Selbstvertrauen, enormes, wird gewonnen Nachsehen, wird gegeben angeknüpft, wird wo aufgehört war Erfolg, kann mehrere Väter haben Braten, riecht man Früchte, fallen wie reife Tore Schützenfest, Kanonenfutter, Schlagabtausch Mahl, opulentes, kommt gut Heimniederlagen, bitter wie unnötig Fights, verdienen zwei Sieger

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