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Ein Soldat zuviel

■ betr.: : „Soldaten sind potentielle Mörder“ (taz 24.10.)

„Sagte ich Mord ? Natürlich Mord. Soldaten sind Mörder“, schrieb Kurt Tucholsky 1931 in der Weltbühne. Militärs sind zum Morden da und werden dafür gedrillt. In Friedenszeiten geächtet, wird der Mord im Krieg zur Tugend (taz 27.10. Kommentar). Wie Stoltenberg versteckt sich auch der Bremer Standortälteste Ekkehard Löhr in seiner Stellungnahme gegen die Deutsche - Friedens - Union hinter dem sogenannten Verteidigungsauftrag des Grundgesetzes , Soldaten “ dienen zum Schutz und zur Sicherheit aller Bürger“. Nach Meinung der DFU sind dafür Polizisten und Gerichte zuständig. Soldaten hingegen zerstören vieles, was sie angeblich schützen. Die jährlichen Manöverschäden legen Zeugnis dieser Zerstörungen ab. Viele Bürger sehen im Militär keinen Schutz mehr, sie fühlen sich auch durch niemand bedroht. Sie wurden auch nie, durch eine Volksbefragung z.B., gefragt, ob sie eine Gesellschaftsordnung wünschen, in der 50 oder - nach Natokriterien - sogar 70 Milliarden DM für Rüstung ausgegben, 500.000 Männer zum Morden gedrillt, Rohstoffe, Arbeitskraft und Landschaft verbraucht werden. Der Standortälteste irrt also wenn er schreibt, eine derartige Gesllschaftsordnung sei „von den Bundesbürgern mit überwältigender Mehrheit gewollt“. Die Zeichen der Zeit stehen auf Abrüstung . Ende Oktober wurden in der DDR erneut Panzer und Flugzeuge verschrottet . Auch deshalb ist es angebracht, wenn Herr Löhr seine Untergebenen auf die zukünftige Reduzierung der Bundeswehr vorbereitet. Jeder Soldat ist ein Soldat zuviel .

Dr. Ernst Busche, Ekkehard Lentz; Ulrichstr.10, Grünenwe

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