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Strafantrag gegen die Polizei

■ Massenverhaftungen im Ostertor: Eltern wollen Polizeiübergriffe nicht hinnehmen

Der Polizeieinsatz, bei dem am vergangenen Montag 23 Jugendliche unter dem Verdacht des Landfriedensbruchs verhaftet worden waren, wird wahrscheinlich ein juristisches Nachspiel haben. Mehrere Eltern erwägen, bei Strafanträge gegen die Polizeieinsatzleitung zu stellen. Außerdem fordern sie disziplinarische Ermittlungen gegen die beteiligten Beamten.

Am Donnerstag abend hatten sich mehrere der betroffenen Eltern erstmals getroffen, um ihr weiteres Vorgehen abzustimmen. Nach den Berichten ihrer Kinder

ist es während des Einsatzes und der anschließenden Festnahmen mehrfach zu Übergriffen der Polizei gekommen. Mehrere Kinder berichteten von Schlägen durch die vernehmenden Beamten, nach übereinstimmenden Aussagen wurde ihnen jeder Telefonkontakt zu den Eltern untersagt, bis sie

-z.T. erst in den frühen Morgenstunden - nach Hause gehen durften. Mehrere Jugendliche mußten sich auf der Polizeiwache splitternackt ausziehen und waren zu fünft oder sechst in winzigen Zellen untergebracht. Anderen, die völlig ahnungslos in die

Verhaftungswelle geraten waren, wurde auch auf Nachfrage jede Begründung für ihre Inhaftierung verweigert.

Bis zum kommenden Montag wollen die Jugendlichen detailierte Gedächtnisprotokolle anfertigen. Juristische Beratung können die Betroffenen vermutlich auch vom Bremer Jura-Professor Roderich Wahsner erwarten. Wahsner kam zufällig dazu, als Polizeibeamte im Naturfreundehaus eine Tränengasgranate zündeten. An der Bremer Universität lehrt er unter anderem „soziale Grundrechte“.

K.S.

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