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Selbstorganisiert lehren

■ Stadtteil-Schule hat ABM-Krise überstanden

Frau Grabowski, die Maulwürfin, ist beider Arbeit. Emsig gräbt sie mit ihren Krallen neue Gänge ins Erdreich und wirft einen Erdhaufen nach dem anderen auf. Die teilweise harten Erdschichten machen ihr zu schaffen . Dann heißt es Umleitungen bauen, die in einem wilden Slalom enden, dessen Ende noch nicht in Sicht ist. So in etwa kann man sich die Arbeit von Susanne Wallner und ihren Kollegen aus der „Stadteil-Schule Bremen“ vorstellen. Immer neue „Gänge“ müssen gefunden, sprich Anträge gestellt werden, um die Arbeit des Vereins und der MitarbeiterInnen zu sichern. Die Stadteil-Schule wurde im Mai 1983 von arbeitlosen LehrerInnen, in Zusammenarbeit mit der GEW, gegründet. Sie bietet ein umfangreiches kostenloses Kursangebot für Kinder und Jugendliche in Walle, Hemmelingen, Lüssum und Grohn. Eine Erweiterung des Stadtteilangebots auf Neustadt/Huchting soll Anfang 199O realisiert werden. Das Programm umfaßt außerschulische Betreuung und Hilfe von der zweiten bis zur zehnten Klasse, sowie spezielle Betreuung zum Erreichen eines Hauptschulab

schlußes, ausbildungsbeglei tende Hilfen, Übungs-und Erfahrungskurse zur Betreuung straffällig gewordener Jugendlicher, neuerdings Lese-und Rechtschreibkurse, Sprachförderkurse für Kinder und Jugendliche von Einwanderern und Flüchtlingen und psychologische Betreung bei Lern-und Schulschwierigkeiten.

Die Mitarbeiter werden im wesentlichen über ABM-Maßnahmen finanziert. 1986/87, in der Blütezeit der ABM-Förderung waren es 39 Stellen. 1988 wurden die Arbeitsamtszuschüsse um 38 Prozent gekürzt. Diese Kürzung ist mittlerweile zumindest teilweise zurückgenommen worden. Zwei Mitarbeiter laufen momentan über das von der Stadt finanzierte Stammkräfte -Programmm. Aber auch dieses bietet keine endgültige Perspektive, da diese Stellen auf zwei bis vier Jahre begrenzt sind.Vier „feste“ Stellen, mit jährlicher Verlängerung, sind im Bereich der Ausbildungsbegleitung vorhanden. Eine Finanzierung der Lese-und Rechtschreibstelle wird über „Lotto-und Wettmittel“ angestrebt. Frau Grabowski muß weiterbuddeln.

D.G.

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