: Grünes Herz für Kindergarten
■ Bürgerschaftsfraktion fordert mehr Geld, mehr Personal und bessere Betreuung
Das Ziel der SPD bis 1995 für 9O Prozent der drei- bis sechsjährigen Kinder Kindergartenplätze zu schaffen, reicht den Grünen nicht aus. Auf einer Pressekonferenz forderten gestern die jugendpolitische Sprecherin Helga Trüpel und die Frauenreferentin Maria Spieker eine Erweiterung des SPD -Programms. Bereits am 2O. Oktober war mit einer großen Anfrage der Grünen die Weiterentwicklung der Kindergartenplätze thematisiert worden. 7O Prozent der knapp 3.OOO neuen Plätze, die der Sozialsenator schaffen will, sind lediglich Halbtagsplätze. Und: Die beantragten Teilzeitgruppen (8-14 Uhr) werden zudem in Halbtagsgruppen oder Ganztags- in Teilzeitgruppen umwandelt. So bleiben die alten Betreuungsprobleme erhalten, auch wenn mehr Plätze zur Verfügung stehen. Denn ein Ar
beitsplatz für vier Stunden, inklusive Arbeitsweg läßt sich wohl kaum finden. Aber selbst wenn Eltern einen Ganztagsplatz ergattern, stellt sich die Frage einer guten pädagogischen Betreuung. Ist diese überhaupt bei 2O Kindern auf eine Erziehrin gegeben, zumal dann, wenn auch noch Krankheitsfälle eintreten? Die Grünen forderten daher für 1989 noch 1O neue Stellen für Ganztags- und Teilzeitgruppen zu schaffen, um wenigstens aktuelle Engpässe zu beseitigen. Außerdem solle das Integrationshilfeprogramm umgewandelt werden. Grüne Forderung: Mit den 1,2 Millionen für Honorarmittel sollen künftig 40 feste Stellen finanziert werden. Helga Trüpel: „Die Betreuung einer wachsenden Zahl von Kindern aus Aus- und Übersiedlerfamilien sowie von Asylsuchenden bringt Probleme mit sich, deren
Bewältigung Zeit und Einfühlungsvermögen braucht. Auf das Leben in einer völlig anderen Gesellschaft reagieren viele Kinder mit Schlaf- und Eßstörungen sowie Kontaktschwierigkeiten, ganz abgesehen von den Sprachproblemen.“ Schwierig sei es auch die Integration von behinderten Kindern zu ermöglichen, wenn die nötigen Rahmenbedingungen fehlten. Grünes Mittel: Schulungen der MitarbeiterInnen und mehr Sachmittel. Außerdem sollten im Vertretungspool zwei weitere Stellen geschaffen werden. Fünf Stellen wären für die therapeutische Versorgung (Sprach-und Bewegungstherapeuten sowie Psychologen) notwendig, sowie zwei Stellen für Supervisionen und vier für die regionale Fachberatung. Kostenpunkt des Ganzen: 3,8 Millionen Mark.
D.G.
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