Anschlag in Bogota

■ 12 Tote nach Detonation vor Polizeigebäude

Bogata (ap) - Bei einem Sprengstoffanschlag auf das Gebäude der Bundespolizei in Kolumbiens Hauptstadt Bogota sind am Mittwoch mindestens zwölf Menschen getötet und 100 weitere verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, explodierte ein mit Sprengstoff beladener LKW während des morgendlichen Berufsverkehrs vor dem Haus. Das Gebäude und auch umliegende Häuser wurden schwer beschädigt.

Am Dienstag stimmte das Abgeordnetenhaus gegen den Widerstand von Staatspräsident Virgilio Barco für eine Volksabstimmung über die Auslieferung von Mitgliedern des Drogenkartells an die USA. Billigt auch der Senat den Antrag, müssen die WählerInnen entscheiden, ob weiter Rauschgiftbarone ausgeliefert werden sollen. In der Zentrale der Mafia, der Stadt Medellin, wurde am Dienstag erneut ein Richter ermordet.

Im Rahmen einer internationalen Polizeiaktion haben schweizerische Fahnder gestern in einem Luxushotel in Lugano (Kanton Tessin) acht Drogenhändler festgenommen. Unter den Verhafteten befindet sich auch Severo Escobar, die Nummer sechs des Kartells und ein Neffe des kolumbianischen Oberbosses Pablo Escobar. Außerdem wurden in Lugano acht Kilo Heroin sichergestellt. Im Rahmen derselben Operation beschlagnahmte die deutsche Polizei gestern in Stuttgart 375Kg und in Frankfurt 62 Kg Heroin.