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„Gefangener der AL“

■ Streit zwischen Oppositionschef Diepgen und Regierendem Momper wegen Deutschlandpolitik

Unterschiedliche Auffassungen in der Deutschlandpolitik haben am Dienstag zu einer scharfen Kontroverse zwischen Diepgen und Momper geführt. Diepgen warf Momper vor, sich, die Berliner SPD und den Senat mit seinem „spalterischen Konzept der Zweistaatlichkeit“ in einer historischen Lage, wo es auf Gemeinsamkeiten ankomme, zu isolieren. Senatssprecher Kolhoff wies die Angriffe als ein „schlimmes Beispiel für ein mutwilliges und unqualifiziertes Parteienhickhack“ zurück.

Diepgen warf Momper vor, mit seiner Haltung weder dem Auftrag des Grundgesetzes noch der Berliner Verfassung gerecht zu werden. „Er tut dies entweder, weil er ein Gefangener der Alternativen Liste ist, oder - was schlimmer wäre - weil er die Einheit Deutschlands nicht will, um den Sozialismus zu retten.“ Er forderte den Regierenden Bürgermeister auf, sich zu korrigieren und „die Einheit als Ziel nicht weiterhin zu verraten oder zu verleugnen“.

In der jetzigen komplizierten und nicht ungefährlichen Situation wäre es angebrachter, sachlich statt polemisch zu argumentieren und zu beruhigen, statt neue Aggressionen zu schüren, meinte Kolhoff. Diepgens Angriffe paßten nicht zu den besonnenen und behutsamen Tönen von US-Außenminister James Baker und Außenminister Genscher.

taz/dpa

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