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Bauruine Bundestag

■ Kabarett „Alma Hoppe“ in der Angestelltenkammer

Wir befinden uns auf einer _Großbaustelle in Bonn: Der neue Bundestag. Über der Baustelle prangen ein Adenauerportrait und das schwarzrotgoldene Laken. Zwei richtige Bauarbeiter (Nils Loenicke und Jan-Peter Petersen) betreten die Bühne. Sie sind gut drauf: schenkelklopfend werfen sie Pointen hin und her, Schlag auf Schlag - Rundumschlag. „In der Frühe kam der Rühe aus der dunklen Brühe.“ Oder: „Vorne K, hinten Renz - was ist das? Karenz, vorübergehender Stillstand.“ Oder: „Eine Ansammlung von Flaschen ergibt noch keine Kabinettsauslese.“ Zum Lachen bleibt keine Zeit mehr.

Szenenwechsel: Ein sonnenbebrillter Mafiosi mit cool -lässigen Drohgebärden will auf der Baustelle Geld für die Bundeswehr eintreiben. Er läßt sich nicht an höhere Instanzen abwimmeln.

In seiner Verzweiflung verweist der Bauarbeiter auf das Publikum, worauf der Mafiosi mit dem Finger auf dasselbe zeigt: „Die haben schon bezahlt!“

Nächstes Thema: Bildschirmsucht. Die zwei lassen vor dem Computer das Kind im Manne raus. Der eine geifertropfend abhängig: „Mach mir den Commodore!“

Zum Abschluß das Richtfest. Zwei verstaubte Liedermacher sind engagiert worden. Ein selbsterfahrungserprobter Softie und ein Polit-Kämpfer buhlen um alte Parolen und neue Empfindsamkeit. Alle Themen abgehakt? Na, immerhin ist das weibliche Geschlecht in persona Pianistin Marianne Garwig vertreten. Ihre spritzigen Pianoeinlagen entlasten die Ohren zwischendurch vom Wortgewirr. Ruhig mehr davon!

Beate Ramm

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