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Nachmann

■ Beschuldigung bestätigt

Berlin (ap) - Der im Januar 1988 gestorbene Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Werner Nachmann, hat rund 29,7 Millionen Mark aus Zinserträgen staatlicher Gelder unterschlagen. Das hat die eingeleitete Untersuchung des Zentralrats, des Bundesrechnungshofes und des Oberrats der Israeliten Badens ergeben. Der Zentralrat veröffentlichte gestern in Berlin das Untersuchungsergebnis, in dem gleichzeitig festgestellt wird, daß die Hoffnungen auf Wiedererlangung auch nur eines Teils der Summe gering sind. Schadensersatzansprüche bestünden „allenfalls gegen eines der Bankinstitute, über die Nachmann die satzungswidrigen Geldtransfers vornahm“. Der Zentralrat habe zwar ein Zivilverfahren gegen die Bank eingeleitet, aber über den Ausgang seien „Prognosen derzeit nicht möglich“. Alle Untersuchungen hätten ergeben, daß die Veruntreuungen „auf kriminellem Handeln Nachmanns einerseits und Kontrollversagen andererseits“ beruht hätten.

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