: Guter Rat drittmittelfinanziert
■ Verbund will Bremer Jugendarbeitslosigeit koordinieren
Bremens jugendliche Arbeitslose sollen eine Lobby bekommen. So jedenfalls versteht sich der „Verbund gegen Jugendberufsnot“, ein Modellprojekt, das aus dem Bundesjugendplan des Lehr-Ministeriums finanziert wird. Die Mitarbeiter dieses auf 5 Jahre befristeten Zweieinhalb -Stellen-Projekts, Katja Baloschky und Paul-Martin Schröder, stellten gestern nach einjähriger Arbeit ihr Programm in einem Pressegespräch vor.
Weit über 10.000 Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren leben in Bremen von Sozialhilfe. Über 6.500 Jugendliche unter 25 Jahren sind ohne Arbeit, davon 15 Prozent über ein Jahr. Oftmals sind diese Jugendlichen die zweite Generation von Langzeit arbeitslosen in ihren Familien. Diese Situation habe sich trotz Konjunktur und „Qualifizierungsoffensive“ nicht wesentlich geändert. Noch immer enden viele Ausbildungsversuche in ABM-Warteschlangen oder neuer Arbeitslosigkeit, da die entsprechenden Arbeitsplätze fehlen. Viele Träger bieten zahlreiche Maßnahmen für diese Jugendlichen an, aber, so kriti
siert der Verbund: Diese sind nicht aufeinander abgestimmt. Er will dagegen Beratung der Jugendlichen und der Projekte bis hin zu den Finanzierungsmöglichkeiten auch von Beschäftigungsinitiativen über den Europäischen Sozialfonds und bis zur konkreten Förderung durch den Wirtschaftssenator.
Bei der Beratungstätigkeit wird es aber wohl auch bleiben, denn der Verbund ist mit keinerlei Kompetenzen ausgestattet. „Wir sind vollständig auf die gute Zusammenarbeit mit den Maßnahmeträgern angewiesen. Wir können lediglich auf gut fundierter Grundlage Empfehlungen geben“, so Katja Baloschky. Im nächsten Jahr sollen neben den regelmäßig stattfindenden Jugendverbund-Runden zunächst Seminare stattfinden, an denen sich die Bildungseinrichtungen beteiligen sollen. Bis Herbst soll dann ein Hearing zur Jugendarbeitslosigkeit in Bremen vorbereitet werden, das, geht es nach dem Wunsch der Verbund-Mitarbeiter/innen, zu einem Gesamtprogramm gegen Jugendarbeitslosigkeit in Bremen führen soll.
mb
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