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Ein Jazzfilm der Sonderklasse

(Rising Tones Cross, N3, 21.00 Uhr) In den letzten Jahren kamen einige Filme in bundesdeutsche Kinos, die sich auf dokumentarischer oder fiktiver Ebene mit einzelnen prominenten Jazzmusikern wie Charlie Parker oder Chet Baker beschäftigten. Im Jahre 1985 lief auf den Berliner Filmfestspielen ein Dokumentarfilm, der einmal hinter die Kulissen schaut und damit mehr zeigt, als der Jazzfan für gewöhnlich erfährt. Ebba Jahn begleitete mit der 16mm-Kamera Musiker aus der New Yorker Szene, darunter Don Cherry, das Charles Tyler Quintett, Billy Bang und viele andere; auch Peter Brötzmann kommt zu Wort. Der Alltag vor allem der schwarzen Musiker ist hart und hat mit der Glitzerwelt des Showbusineß wenig zu tun. Rising Tones Cross dokumentiert Leben und Arbeitsbedingungen in desillusionierenden Bildern, läßt aber auch der Musik genug Raum zur Entfaltung. Die Autoren des Fischer Almanach 1986 urteilten: „Einen so guten Musikfilm hat man seit Klaus Wildenhahns legendären NDR-Jazz-Filmen nicht mehr gesehen.“

Harald Keller

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