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Wahl zwischen Pest und Cholera-betr.: "Die Welt ist schlecht", taz vom 15.12.89

betr.: „Die Welt ist schlecht“,

taz vom 15.12.89

(...) Kulke bietet der DDR die Wahl zwischen Pest und Cholera - und nun möge sie sich bitte für eine entscheiden.

Doch machen wir in der Bundesrepublik es uns nicht etwas zu einfach? Die Menschen in der DDR haben eindrucksvoll die Macht der stalinistischen Herrschaft gebrochen, gegen die Macht der kapitalistischen Herrschaft werden sie sich aber alleine kaum wehren können.

Daher liegt es an uns, hier das festzusetzen, was uns die Menschen in der DDR vorgemacht haben. Kulke macht es sich einfach, wenn er schreibt: „Die Unternehmen, die nach Lage der Dinge einzig das Geld hätten..., investieren eben nur dort, wo sie es für profitabel halten.“ Dann müssen wir in der Bundesrepbulik eben den Unternehmen das Geld nehmen, um es nicht dort zu investieren, wo Profite zu machen sind, sondern dort, wo es gebraucht wird und es dort so zu investieren, daß die DDR von der Bundesrepublik nicht abhängig wird, sondern daß der DDR eine eigenständige Entwicklung möglich wird.

Dies wäre eine dritte Variante, eine utopische zwar, aber dennoch die einzige, die Sinn machen würde; Sinn für die Menschen in der Bundesrepublik und Sinn für die Menschen in der DDR. (...)

Arne Maier, Esslingen

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