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Wieder mehr ÜbersiedlerInnen

München (ap/dpa) - Seit Anfang steigt erneut die tägliche Zahl der ÜbersiedlerInnen aus der DDR. Bundesweit meldeten sich am 5.Januar 2.175 Einwanderer, kaum weniger an den beiden Tagen zuvor.

Als Gründe, so das Bundesgrenzschutzkommando Süd in München, geben die Neuankömmlinge an, sie seien enttäuscht über die geringen Fortschritte in ihrer Heimat. „Wir sind es leid, noch länger auf Wunder zu warten“, hieß es vielfach an der Grenze, auf dem Weg in die verschiedenen Aufnahmelager. Insgesamt registrierten die Behörden im vergangenen Jahr 720.909 Aus- und Übersiedler, knapp die Hälfte davon aus der DDR. Diese Menschen, so der Parlamentarische Staatssekretär Waffenschmidt gestern, seien „ein großes Konjunkturprogramm“. Mithin wertvoller als die Besucherströme aus der DDR infolge der Grenzöffnung. Diese verursacht Folgekosten in Milliardenhöhe. Nur das Land Berlin soll vom Bund einen Ausgleich für Sonderaufwendungen erhalten. Nach einer 'dpa'-Umfrage müssen andere Länder und Kommunen den noch unbekannten Batzen Geld allein aufbringen.

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