: Schweriner Philharmonie u.a.
Die Schweriner Philharmonie fühlt sich in der DDR-Presse für „jedermann zur Disposition gestellt“. Das geht aus einem Bericht der Tageszeitung der Ost-CDU „Neue Zeit“ vom Freitag hervor. Es werde nicht mehr mit der Philharmonie gesprochen, jede Unterstützung werde versagt. Aus der Presse hätten die Mitarbeiter erfahren, daß eine Arbeitsgruppe des Bezirkstags über das Schicksal der Philharmonie debattierte, ohne die Beteiligten dazu zu hören. Als jüngsten Beweis sehen die Philharmoniker, daß die Schweriner Bezirksfilmdirektion ihnen ohne Vorankündigung zum 30. Juni ihre Hauptspielstätte, das Filmtheater „Capitol“ gekündigt habe. Dagegen wolle das Orchester juristisch vorgehen. Das Orchester hatte laut „Neue Zeit“ im März einen neuen Chefdirigenten wegen Bedenken gegen seine fachlichen Qualitäten abgelehnt. Der Rat des Bezirkes habe den Mann aus dem Nomenklaturkader des damaligen Zentralkomitees der SED dem Orchester „verordnen“ wollen und sogar mit der Auflösung der Philharmonie gedroht. Seitdem fühle sich das Orchester vom Rat des Bezirks im Stich gelassen, hieß es.
Noch ist es nicht offiziell, aber auch nach den vorläufigen Zahlen kann die amerikanische Filmindustrie wieder ein Rekordjahr verbuchen. Trotz des enttäuschenden Weihnachtsgeschäfts, das offensichtlich unter der extremen Kältewelle im Lande litt, flossen bis Neujahr knapp 4,9 Milliarden Dollar in die Kinokassen. Da das Filmjahr offiziell erst am 10. Januar endet, dürfte die magische Schwelle von fünf Milliarden Dollar noch überschritten werden. Ein Jahr zuvor hatten die amerikanischen Filmfreunde 4,45 Milliarden Dollar an den Kassen der 23 000 Kinos im Lande gelassen - auch das schon ein Rekord. Die Zahl der Besucher stieg im gleichen Zeitraum von 1,08 auf 1,12 Milliarden. Der Boom im amerikanischen Filmgeschäft, der sich auch in zahlreichen Kinoneubauten niederschlägt, geht damit bereits ins vierte Jahr. Einen entscheidenden Anteil am Erfolg des Jahres 1989 hatte eine Reihe von Filmen, die sich zu ausgesprochenen Rennern entwickelten. Allein sieben Filme erzielten mehr als hundert Millionen Dollar an den Kassen. Spitzenreiter war die Comic-Verfilmung „Batman“, der nach Angaben des Fachorgans „Variety“ die phantastische Summe von 251 Millionen Dollar einspielte.
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