piwik no script img

Havel bedauert Sudetendeutsche

Hamburg (dpa) - Der neue tschechoslowakische Staatspräsident Vaclav Havel hält eine Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten dann für möglich, „wenn die Deutschen mit ihrer Haltung beweisen, daß vor ihnen niemand mehr Angst haben muß“. In einem Interview mit dem 'Stern‘ verurteilte Havel die Vertreibung der Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg: „Das Prinzip der kollektiven Schuld, das einer der Gründe für die Vertreibung war, ist ein unmoralisches Prinzip.“ Alle Bürger, die sich durch Verrat oder andere Taten schuldig gemacht haben, hätten nach den Worten von Havel vor unabhängige Gerichte gestellt werden müssen. Aber sie hätten nicht nach dem Prinzip der kollektiven Schuld um ihr Zuhause gebracht werden dürfen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen