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Opel: Alle wollen nachts schuften

Bochum (taz) - Wenn schon Nachtarbeit, dann aber unter attraktiven Bedingungen, hatte IG-Metall-Chef Steinkühler in einem Interview mit der Zeitschrift 'Capital‘ im September letzten Jahres gesagt. Der Mann kennt die Arbeiterseele. Während eine Handvoll unbelehrbarer IGM-Funktionäre in Bochum immer noch gegen die Einführung der Nachtschicht bei Opel eintreten, hat die Personalabteilung des Autokonzerns bereits 10.000 Bewerbungen auf den Tischen liegen. Um täglich weiterhin 100 bis 150 neue Bewerbungen annehmen zu können, arbeitet man dort jetzt auch samstags.

Opel hatte mit der Einführung der Nachtschicht zum 1. April in der Montage 680 neue, unbefristete Arbeitsplätze zugesichert. 900 Männer haben sich aus dem Werk selbst für die Nachtschicht gemeldet, 1.200 Leute werden gebraucht. 350 Verträge wurden bereits mit auswärtigen BewerberInnen abgeschlossen. Für die heißbegehrten Nachtarbeitsplätze jedoch müssen sich die Bewerber von außen hinter den Opel -Beschäftigten einreihen. Etwa ein Drittel der BewerberInnen sind Aus- und ÜbersiedlerInnen. Die Arbeitslosigkeit liegt in Bochum, wie im Ruhrgebiet überhaupt, bei 15 Prozent. Abgekauft hat Opel den eifrigen Malochern ihren Nachtschlaf mit 800 DM mehr im Monat und sieben zusätzlichen Freischichten pro Jahr. Es war schon immer etwas attraktiver, sich schnell kaputtzuschuften...

bm

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