: 16.000 neue Wohnungen
■ Bremer Senat beschließt Wohnungsbauförderprogramm bis zum Jahre 2000
16.000 neue Wohnungen sollen in Bremen bis zum Jahre 2000 neu gebaut werden. Diese Absicht verkündete Bürgermeister Klaus Wedemeier gestern nach der Senatssitzung. Mindestens 30 Millionen Mark werden alleine für die Umsetzung der Wohnungsbauprogramme 1989/90 und 1991/92 aus dem Landeshaushalt bereit gestellt werden müssen. Da der seit 1983 in Bremen gültige Flächennutzungsplan nur noch Planungsreserven von etwa 8.000 Wohneinheiten vorsieht, prüft derzeit eine behördeninterne Arbeitsgruppe mögliche Änderungen des Planes und eine Ausweisung neuer Bremer Entwicklungsgebiete.
Insbesondere der Zustrom von Aus- und Übersiedlern im vergangenen Jahr hat den Senat zu dieser Maßnahme bewegt. Um den Bedarf an Wohnraum bis zur Jahrtausendwende zu konkretisieren, wurde ein Gewos-Gutachten in Auftrag gegeben, das bis März vorliegen soll.
Bürgermeister Wedemeier und Bausenator Kunick gingen gestern davon aus, daß von den 11.000 Wohneinheiten, die in dem aktuellen Flächennutzungsplan enthalten sind, nur etwa drei Viertel zu „aktivieren“ sind, da insbesondere Baulücken und Freiflächen auf privaten Grundstücken nicht zur Verfügung stehen werden. Als wichtigste und umfangreichste Planungsvorhaben verfolgt die Baubehörde im Moment die Bebauungspläne für die Gebiete Osterholz (Koblenzer Straße), Blockdiek (Düsseldorfer Straße), Oslebshausen (Oslebshauser Park), Huchting (Brokhuchtinger Landstraße), Arsten (Heukämpendamm), Horn-Lehe (Horn-Lehe-West) und Findorff (Weidedamm).
Vor allem in Borgfeld, Oberneuland, Habenhausen und Woltmershausen sollen zudem durch Arrondierung der Stadtteile und Änderungen im Flächennutzungsplan weitere Flächen für 2.500 Wohneinheiten gewonnen
werden. Wie die Baubehörde mitteilte, sollen hier in erster Linie bisherige landwirtschaftliche Nutzflächen umgewidmet werden. Aber auch Grünflächen und Gemeinbedarf (Sportplatz) sollen zu Bauland erklärt werden.
Welche neuen Entwicklungsgebiete der Senat bei seinem Entschluß im einzelnen im Auge hatte, wollten gestern weder Wedemeier noch Kunick sagen. Bis zur parlamentarischen Sommerpause haben die Ressorts Bau und Umweltschutz Zeit, die Pläne vorzulegen. „Ich halte es nicht für ausgeschlossen“, erklärte Klaus Wedemeier auf die Frage, ob es denn möglich sei, daß im Zuge dieses Wohnungsbauprogrammes ein gänzlich neuer Stadtteil entstehe.
Mit Blick auf die finanziellen Auswirkungen des Zehn-Jahres -Planes verlangte Kunick eine „völlige Umstrukturierung der Wohnungsbauförderung durch den Bund“. an
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